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Dockblog - Die Arbeitswelt der Kreativen

©pic by shutterstock/fizkes

Flow – Wie komm ich rein? Wie bleib ich drin? Wann muss ich raus?

Kreatives Arbeiten und der Begriff Flow sind untrennbar miteinander verbunden. Aber was ist dieser Zustand eigentlich? Wie erreichen wir ihn? Hat er neben den oft beschworenen Vorteilen vielleicht auch Nachteile? Und wenn ja, welche?

 

Der Flow als intrinsischer Motivator

Der Grund, warum viele Kreativschaffende ihren Beruf lieben – wenn sie ihn denn gerade lieben – ist, dass sie beim konzentrierten Arbeiten an einer bestimmten Aufgabe ein Hochgefühl erleben, das wir Flow nennen. Wann immer bei der eigenen Motivation am Schaffen nicht Geld oder Karriere im Vordergrund stehen, sondern „die Sache an sich“ haben wir es mit einem solchen Hochgefühl zu tun, das uns die Arbeit verschafft.

Dieser segensreiche Zustand lässt uns äußere Umstände ausklammern und die Zeit vergessen, so wie es Kindern gelingt, die in ihr Spiel vertieft sind. Unser Fokus ist ganz bei der vor uns liegenden Aufgabe, und wir können der Kreativität freien Lauf lassen. Die Arbeit wird somit im wahrsten Sinne des Wortes zum Kinderspiel. Doch welche Voraussetzungen müssen erfüllt sein, damit wir diesen Zustand erreichen können?

 

Bedingungen für den Flow-Zustand

Der Vergleich mit dem spielenden Kind kann hilfreich sein, um sich klarzumachen, wie Aufgaben aussehen müssen, bei denen man in den Flow kommen kann.

 

Zunächst einmal müssen wir die Tätigkeit, die uns erfüllen soll, gerne tun. Mit anderen Worten: Sie muss Spaß machen. Das gilt für eine sportliche oder kreative Betätigung genauso wie für das Kinderspiel.

 

Ein weiteres wichtiges Kriterium ist das Gefühl, dass man der Aufgabe gewachsen ist, sie aber gleichzeitig auch eine Herausforderung darstellt. Sie darf also nicht so schwer sein, dass man daran zweifelt, sie erledigen zu können, aber auch nicht so leicht, dass man in die Gefahr gerät, sich zu langweilen. Die Aufgaben müssen also immer den eigenen Fähigkeiten entsprechen. Und im Laufe eines Kinder- oder Arbeitslebens führt unter anderem die Übung dann dazu, dass die Herausforderungen mit den Fähigkeiten wachsen können – und umgekehrt. Die Sandburg wird immer größer, die Laufstrecke länger, das Musikstück anspruchsvoller.

 

Die Aufgabe muss zudem klar sein, und es sollte jederzeit direktes Feedback geben. Man setzt seiner Tätigkeit also ein eindeutig und sinnvoll formuliertes Ziel und sollte sich jederzeit eine realistische Einschätzung des Fortschritts auf dem Weg zu diesem Ziel verschaffen können. Beim Musizieren hört man, dass man die Töne trifft, beim Spielen mit Bausteinen nimmt das Bauwerk Form an, beim Schwimmen schaut man auf die Zwischenzeit und bekommt somit eine Bestätigung für das bereits Geleistete.

 

Das hat den positiven Nebeneffekt – ebenfalls eine notwendige Voraussetzung für den Flow-Zustand – dass Versagensängste ausgeblendet werden, weil man weiß, dass die eigenen Ressourcen für die Zielerreichung in ausreichendem Maße vorhanden sind.

Natürlich gehört zu diesen Ressourcen auch Zeit. Zeitdruck – beispielsweise durch einen zu eng getakteten Anschlusstermin – kann die Zuversicht in die Vollendung der Aufgabe beeinträchtigen und somit zum Flow-Killer werden.

Sind all diese Voraussetzungen erfüllt, kann man sein Bewusstsein völlig auf die eine Tätigkeit fokussieren, Ängste und Sorgen ausblenden und sich selbstvergessen seinem Tun widmen.

 

Zuviel des Guten …

Wie alles, das uns einen positiven Kick beschert, kann auch das Flow-Erlebnis zu einer Art Sucht werden und dazu führen, dass man kein Ende findet und über die eigenen körperlichen Grenzen geht bzw. das wichtige Bedürfnis nach Erholung  vernachlässigt. Wie ein spielendes Kind, das „bitte noch 5 Minuten“ weiterspielen will. Auch dagegen hilft das klar definierte, erreichbare Ziel der Tätigkeit. Ist es erreicht, wird es Zeit sich zu bremsen und eine Pause einzulegen, bevor man sich das nächste Ziel setzt.

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