10 Gebote für ein schlechtes Briefing

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Ein gutes Briefing wünscht sich jeder. Schließlich haben wir alle schon ein schlechtes erlebt. Es frisst Zeit, kostet Geld und treibt uns in den Wahnsinn. Vielleicht aber steckt der Fehler schon im System. Und wir sollten anfangen, in der mangelhaften Vorarbeit etwas Gutes zu sehen.

Ein perfektes Briefing ist der Grundstein für ein erfolgreiches Projekt. Sagen alle. Und das stimmt. Angemessen in der Länge sollte es sein, nicht zu lang und nicht zu knapp. Eindeutig und präzise, offen, aber nicht zu detailliert, vorausschauend, aber nicht einengend. Wer kreativ arbeitet oder Agenturen beauftragt, kennt die Mühsal akribischer Vorbereitung.

Ein Dienstleister kann nur so gut sein, wie sein Auftraggeber ihn führt.
Ein Traum, den sich alle wünschen. Lästergeschichten weiß jeder. Da wird schon mal vergessen, dass die neue Webseite auf der internen Browserversion nicht richtig dargestellt werden kann. Dass die rechtliche Markenprüfung noch nicht stattgefunden hat. Oder dass der Geschäftsführer doch nicht so mutig ist, wie sich die Marketingabteilung das wünscht. Ab in die Tonne? Gerne doch.

Das Verhältnis zwischen Kunde, Agentur und Unternehmen ist kompliziert. Hierarchien sind schwer nachzuvollziehen, hauseigene Prozesse, Budgets, Strategien. Nicht selten sind viele Parteien beteiligt: Designer, Texter, IT-Spezialisten, Strategen, Projektleiter. Und oft versteht der eine nicht, was der andere sagt und vor allem, was er damit meint.

Klappt es am Ende nicht, schiebt jeder dem anderen die Schuld zu.
Es fallen Sätze wie: Das stand so nicht im Briefing. Das hat uns keiner gesagt. Das war so nicht beauftragt. – Der Dienstleister ärgert sich und beißt die Zähne zusammen. Schiebt eine neue Korrekturschleife ein. Die Agentur zahlt drauf. Der Auftraggeber ist frustriert.

Hingegen: Wie schön, wenn es flutscht! Wenn das Briefing so gut ist, dass jeder Satz sitzt. Wenn jeder weiß, was er zu tun hat, für wen, bis wann und warum. Das ist nicht immer so? Richtig. Hier unsere Vorschläge gegen den Frust.

10 Gebote, wie du aus einem schlechten Briefing ein gutes machst:
1. Frage nach. Ruf an, schreibe einen Fragekatalog oder schlage einen Workshop vor. Du wirst sehen: Vom persönlichen Kontakt profitiert das Projekt.
2. Mach dich schlau. Sprich mit allen, die dir bei deinem Problem fachlich helfen können. Recherchiere selbst. Dein Wissen bringt dich weiter.
3. Bring eigene Ideen ein. Mit guten Hinweisen kannst du deinem Auftraggeber zeigen, wie professionell du bist.
4. Lege die Aufgabe fest. Fasse kurz zusammen, was dein Verständnis der Aufgabe ist. Gleich dich mit deinem Auftraggeber ab.
5. Kalkuliere anders. Plane den Fehler im System mit ein. Rechne mit einer Korrekturschleife mehr.
6. Nutze das Rebriefing. Bringe alle Fragen zur Sprache und kläre aktiv, was du nicht verstehst.
7. Akzeptiere den Mangel als Chance. Ein weites Feld eröffnet Freiräume. In der Lücke finden kreative Ideen mehr Platz.
8. Bleibe ansprechbar. Die Konzeptionszeit ist Dialogzeit. Gehe auf Gesprächsangebote deines Auftraggebers ein.
9. Sei offen. Bringe im abschließenden Debriefing deine Kritik offen auf den Punkt.
10. Werde nicht frustriert. Herausforderungen und Missverständnisse gehören dazu. Schiebe deinen Ärger nicht den anderen zu. Bleibe positiv und professionell.

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