100 Tage auf Bewährung

Nicht nur Politiker müssen sich 100 Tage bewähren, die Journalistin Gunda Achterhold* hält diese Zeit auch im neuen Job für einen wichtigen Bewährungszeitraum. Geht es doch in dieser Zeit darum, dem neuen Arbeitgeber zu vermitteln, dass man mit seinen Fähigkeiten ein Gewinn für die Abteilung ist. Genauso aufmerksam wie die fachlichen Leistungen wird aber auch registriert wie sich der Neuling ins Team einfügt. Der Chef und die neuen Kollegen müssen überzeugt werden.

„Auch wenn es am Anfang Überwindung kostet: Von Jobeinsteigern wird erwartet, dass sie von selbst aktiv werden. Auch dann, wenn der Empfang im Team womöglich ein wenig spröde ausfällt. Es kann erhellend sein, die Perspektive zu wechseln und sich in die Rolle der anderen zu versetzen. Denn die haben auch keine Ahnung, mit wem sie es jetzt zu tun haben. Wird ihnen ein Besserwisser vor die Nase gesetzt oder jemand, dem sie alles dreimal erklären müssen?“

Die Journalistin rät bereits am ersten Tag nichts dem Zufall zu überlassen, d. h. je konkreter die Vorstellung davon ist, wie die neue Firma organisiert ist und was die neue Stelle an Aufgaben bringt, desto besser. Websites, Broschüren oder Medienberichte bieten einen guten Überblick im Voraus. Bedeutet nun ein Fehler in der Anfangsphase unweigerlich das Aus? Nein. Auch wenn keiner der Kollegen darüber erfreut sein wird, aber ob das Ansehen darunter leidet, hängt davon ab, wie der neue Mitarbeiter „die Kuh vom Eis bringt“.

Wenn die Probezeit zu Ende geht sollte man nicht warten bis sich eine günstige Gelegenheit für ein Feedback ergibt. Gerade wenn Unklarheiten und Fragen auftauchen, gehören sie jetzt auf den Tisch. Dieses Mitarbeitergespräch ist eine Gelegenheit sich eine ehrliche Rückmeldung für die hoffentlich kommenden 100 Tage einzuholen.

*Buchtipp: „Im neuen Job. Überlebenstipps für die ersten 100 Tage“, Sanssouci Verlag, München, 144 Seiten, 12,90 €