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3 Tipps für Freelancer: Kritische Situationen richtig meistern

Es gibt kaum einen Gegensatz, der auf einen Freelancer nicht zutrifft: Zeit wie Heu oder permanenter Stress, Geld im Überfluss oder zu wenig zum Leben, Kunden in der Warteschlange oder kein Anruf im Display. Er hat alles und doch nichts. Es ist ein Leben in maximaler Freiheit, aber auch im Dauerkonflikt. Nicht selten kommt es zu Situationen, die menschlich und wirtschaftlich fordernd sind.

Wie bekommt ihr solche verzwickte Situationen in den Griff? Wir haben 3 typische Situationen für euch herausgesucht. Hier unsere Tipps, wie ihr diese richtig meistert.

Erste Situation: Wie wähle ich den richtigen Auftrag aus, wenn ich mehrere Anfragen habe?
Der Anruf kommt plötzlich, ich sitze gerade in der U-Bahn: Ob ich vielleicht einen Kunden übernehmen könne? Ein fest angestellter Kollege verlasse kurzfristig die Agentur. Ich stolpere. Der Kunde ist renommiert, die Bezahlung gut. Doch wie zeitlich stemmen?

Der Markt für Freelancer läuft bestens. Teilweise sind unsere Kandidaten wochenlang im Voraus ausgebucht. Kurzfristig Projekte zu besetzen, gestaltet sich schwierig. Bei DESIGNERDOCK haben wir oft Anfragen, bei denen der Kunde einen Freelancer für den nächsten Tag sucht. Trotz des engen Timings schaffen wir von DESIGNERDOCK es zum Glück meistens, für den Kunden die Lücke kurzfristig zu füllen. Das klappt aber nur, wenn ein freier Mitarbeiter das Projekt dazwischen quetscht.

Für die Entscheidung, welcher Auftrag für einen der beste ist, gibt es drei Überlegungen:
1. Profitabilität: Wie sehen die wirtschaftlichen Bedingungen aus?
Bei einem guten Tagessatz über einen längeren Zeitraum wird jeder schwach. Ein Auftrag, der hingegen nur stundenweise vergütet wird, du dir jedoch dafür den ganzen Tag freihalten musst, wird schnell zur Profitabilitätsfalle.
Unser Tipp: Wirtschaftlich lukrative Anfragen kannst du selbstverständlich vorziehen – doch weniger lohnende solltest du nicht ablehnen, sondern versuchen, sie zeitlich zu strecken und nach deinen Kapazitäten zu terminieren.

2. Loyalität: Wie gut kenne ich den Kunden?
Ein neuer Kunde klingt zwar manchmal spannend, aber langfristige Auftraggeber sind oft verlässlicher. Sie bilden die Basis für eine gesunde Mischkalkulation.
Unser Tipp: Je länger du den Kunden kennst, desto kürzer solltest du über seine Anfrage nachdenken. DESIGNERDOCK kennt die Auftraggeber oft aus jahrelanger Zusammenarbeit und hilft dir dabei, den Kunden richtig einzuschätzen.

3. Perspektive: Wie zuverlässig ist der Kunde?
Aus Erfahrung wissen wir, dass der erste Anruf nie richtig in die eigene Planung passt. Umgekehrt gibt es Kunden, die zuerst Hektik verbreiten, das Projekt am Ende aber ständig verschoben wird.
Unser Tipp: Schlägt ein Kunde auf, für den du schon immer mal arbeiten wolltest, dann ziehe ihn vor. Je besser du den Kunden hingegen kennst, desto besser kannst du absehen, wie reibungslos das Projekt verlaufen wird.

Zweite Situation: Ich werde gebucht, aber der Auftrag wird kurzfristig abgesagt. Was tun?
Der Verlag veröffentlicht nicht deinen Artikel, das Software-Unternehmen sagt kurzfristig den Messestand ab. In manchen Fällen ist es relativ einfach, Klauseln zu vereinbaren und ein Ausfallhonorar zu vereinbaren. Für Freelancer ist das schon sehr viel schwieriger.
Konstellationen wie diese verlangen viel Fingerspitzengefühl. Im Berufsalltag wird ein Freelancer nur für die Arbeitstage bezahlt, die er tatsächlich gearbeitet hat – und nicht für die, die er gebucht ist und seine Zeit geblockt hat.
Natürlich kannst du auf dein Recht pochen, doch wer Recht hat, muss das Recht nicht zwangsweise einfordern. Wie die juristische Situation aussieht, dazu findet ihr alle Informationen in unserem Rechtstext. Falls du auf ein Ausfallhonorar bestehst, solltest du allerdings damit rechnen, dass der Auftraggeber dich kein zweites Mal beauftragt. Denn: Oft ist er ebenso abhängig von seinem Auftraggeber wie du.
Also: Auch, wenn du deine Zeit geblockt hast und der Kunde am Ende absagt – ärgere dich nicht, denn das kommt einfach vor.

Unser Tipp: klar kommunizieren. Je eindeutiger ihr euch verhaltet, desto weniger Schwierigkeiten gibt es hinterher. Bleibt kurz und sachlich. Weist darauf hin, dass ihr euch die Tage frei haltet und dafür andere Auftraggeber absagt. Dann ist die Überraschung für den Kunden auch nicht groß, wenn ihr am Ende anfragt, ob ihr euch finanziell einigen könnt.
Und: Solch eine Forderung sollte als Wunsch formuliert sein und nicht aus dem Blauen heraus geschehen. Ein freundliches Gespräch löst die Sache meistens in Wohlgefallen auf.

Dritte Situation: Der Kunde stimmt meinem Tagessatz zu, aber am Ende gibt es Stress wegen der Abrechnung. Was tun?
Jeder Freelancer hat es schon einmal erlebt: Der Kunde bucht den Auftrag, es wird ein Vertrag aufgesetzt, aber während des Projekts verändern sich Umfang und Inhalt. Unklare Briefings, zahlreiche Korrekturschleifen, unübersichtliche Verantwortlichkeiten: Die Stunden addieren sich und am Ende wundert sich der Kunde über die hohe Rechnung und will nicht zahlen.

Unser Tipp: Immer eine Auflistung der Stunden beifügen und Zwischenstände rechtzeitig kommunizieren. Für den Kunden ist Transparenz wichtig. Es muss für ihn eindeutig nachvollziehbar sein, wie du auf die Rechnung kommst.

Er muss verstehen, warum du den Tag für eine Probearbeit abrechnest. Oder warum dein Tag keine 24 Stunden hat. Das Budget ist erschöpft? Schreib eine kurze Mail an den Kunden und weise darauf hin. Mach einen Vorschlag für das weitere Vorgehen. Über Geld zu sprechen ist nicht verwerflich. Sondern es entscheidet darüber, wie erfolgreich und zufrieden ihr am Ende euren Job macht.

Welche Erfahrungen habt ihr als Freelancer mit euren Kunden gemacht? Wie meistert ihr kritische Situationen? Welche Tipps habt ihr für andere Freelancer?

 

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