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Arbeitgeber-Bewertungen im Internet: Was kann ich darauf geben?

Die Kommunikation im Team funktioniert nicht, aber dafür ist der Kaffee gut? Auf Bewertungsplattformen wie kununu.com oder jobvoting.de kann jeder nachlesen, wie aktuelle und ehemalige Mitarbeiter ihre Arbeitgeber beurteilen. Doch helfen diese Bewertungen wirklich dabei, das passende Unternehmen zu finden? Meine Antwort ist ein klares Jein. 

Zunächst einmal finde ich es super, dass es solche Plattformen überhaupt gibt. Sie bilden ein Gegengewicht zum offiziellen Marketing, mit dem die Unternehmen sich und ihre Qualitäten als Arbeitgeber in den Himmel loben. Vor Aufkommen der Bewertungsportale waren Insights in die Unternehmen meist nur über persönliche Kontakte zu bekommen: „Du hast doch mal bei XY gearbeitet. Hat es dir da gefallen?“ Die Antwort auf diese Frage kann inzwischen jeder öffentlich geben – und das völlig anonym.

Diese Anonymität schafft einen Schutzraum, der die offene Beurteilung von Arbeitgebern überhaupt erst möglich macht. Sie birgt allerdings auch die Gefahr, dass sich gekündigte Mitarbeiter an ihrer alten Firma rächen oder manch ein Unternehmen die Plattform nutzt, um die Konkurrenz zu diskreditieren. Auch der ein oder andere HR-Praktikant wird mit der nicht ganz freiwilligen Aufgabe betraut werden, mal was Nettes über das Unternehmen zu schreiben. Ein kritischer Blick auf die Beurteilungen ist also angebracht.

Je mehr Bewertungen ein Unternehmen hat, desto höher ist die Chance, dass sie in ihrer Gesamtheit ein authentisches Stimmungsbild zeichnen. Doch selbst in diesem Fall sollte man sich fragen, ob die kritisierten Punkte wirklich die eigenen Prioritäten widerspiegeln. Bei der Weihnachtsfeier ist schon um 22 Uhr die Luft raus? Wofür eine Berufsanfängerin einen dicken Minuspunkt vergibt, das mag einen Familienvater nicht mehr kümmern. Dafür schrillen bei ihm die Alarmglocken, wenn er von Überstunden als Regelfall liest.

Einig sind sich alle Bewerber in einem Punkt: Sie möchten vor Unterzeichnung eines Arbeits- oder Honorarvertrags wissen, ob das Unternehmen zu ihnen passt. Wer die Vermittlung in unsere Hände legt, erhält hier schnell Klarheit. Wir legen Wert auf den persönlichen Kontakt zu jedem Kandidaten und jedem Auftraggeber. Für viele Kunden arbeiten wir immer wieder, so dass wir tiefe Einblicke in die Unternehmenskultur erhalten. 

Zufrieden sind wir erst, wenn Kandidat und Kunde ein perfektes Match ergeben. Deshalb stehen wir im ständigen Austausch mit beiden Seiten: Wie lief das Gespräch? Welchen Eindruck hat das Unternehmen gemacht? Wie kam der Kandidat an? Und nach der Vermittlung erzählen uns viele Mitarbeiter und Freelancer, ob alles wie vereinbart läuft.

Wir bekommen also mit, wenn Bewerber oder Mitarbeiter nicht mit dem gebotenen Respekt behandelt oder Freelancer nicht bezahlt werden. Schlägt unsere interne „Bewertungsplattform“ Alarm, suchen wir das Gespräch mit der Geschäftsführung und, wenn mehrere Personen von Missständen berichten, arbeiten wir mit dem Unternehmen nicht länger zusammen. Das geschieht aber zum Glück sehr selten, denn die allermeisten Unternehmen wissen, dass ihr Erfolg maßgeblich von der Zufriedenheit ihrer Mitarbeiter abhängt. Und dass es sich herumspricht, wenn die Arbeitsbedingungen nicht stimmen.

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