Auf Wanderschaft: Was hilft Kreativen gegen die Denkblockade?

Die Angst vorm weißen Blatt: Eine der fiesesten Hürden, die es als Gestalter zu überwinden gilt, bevor man mit seinen Aufgaben beginnen kann. Die Uhr tickt, der Cursor blinkt, aber manchmal bekommt man einfach nichts zustande. Alle Kreativschaffenden kennen das Problem. Die Schriftsteller nennen es Schreibblockade, für Designer könnte man es „Gestalterblockade“ nennen – egal, wie man das Problem dreht und wendet, es will einem einfach nicht die passende Lösung, der kreative Clou einfallen, um eine konzeptionell und visuell spannende Lösung zu entwickeln.

Hausmittel gegen die Denkblockade

Zum Glück gibt es zahlreiche Mittel und Methoden gegen dieses Brett vorm Kopf. Manchmal hilft es, alle offensichtlichen, vermeintlich unkreativen Lösungen einmal durchzudenken. So ist die Hürde – das leere Blatt – genommen und der Weg ist frei für wirklich innovative Ideen. Eine andere Methode: Reden, schreiben, das Thema von allen Seiten zu durchdringen. Kommt man alleine nicht weiter, hilft der Austausch mit anderen – denn Kleist wusste schon vor zweihundert Jahren: „Die Gedanken verfestigen sich beim Reden.“

Und wenn Reden nicht hilft, so hilft manchmal ein Ortswechsel. Damit der Kopf frisch bleibt, schadet es nicht, mal umzuziehen, den Arbeitsort zu wechseln, und vor allem: auszumisten! Alten Ballast und verbrauchte Ideen wegwerfen, um Platz für neues zu schaffen. Das reinigt auch innerlich, und kann sehr meditativ sein.

Spazieren, flanieren, Neues sehen

Aus der Meditation kommt auch die Methode, den Geist wandern zu lassen. Den Fokus zu lösen und sich mit seinen Gedanken treiben zu lassen – nicht wissend, was da kommt (und genau das ist dann nämlich der Aha-Effekt, auf den man als Gestalter wartet!). Nicht nur dem Kopf tut wandern gut – auch dem Körper. Wer ideentechnisch vor einer Wand steht, sollte versuchen die Richtung zu wechseln und ein paar Schritte zu laufen. Flanieren, wie man es früher nannte: Ziellos durch die Straßen oder Wälder laufen, den Blick schweifen lassen und Neues entdecken beflügelt die Kreativität.

Designer sind oft rastlose Menschen. Nicht im negativen Sinn, sondern im positiven: Wir sind immer auf der Suche nach dem Neuen, und genau dafür brauchen wir Neugierde und Bewegungsspielraum. Nicht ohne Grund wechseln Berufseinsteiger in der Designbranche oft alle drei bis vier Jahre den Arbeitgeber – Lernen geht schließlich am besten, wenn immer neuer Input nachkommt. Es treibt uns die Wanderlust.

Gipfeltreffen der Kreativen: Die TYPO 2017

Genau darum geht es dieses Jahr auch auf der TYPO Konferenz in Berlin. Zum 22. Mal findet Europas größte Design-Konferenz im Berliner Haus der Kulturen der Welt statt. „Nur wer sich bewegt, kommt voran“, fasst Programmdirektor Jürgen Siebert das diesjährige Thema „Wanderlust“ zusammen. Es geht also ums Vorankommen, um Abwege, um neue Perspektiven und Sehnsüchte. So erzählt zum Beispiel Susanne Koelbl, mehrfach preisgekrönte Auslandskorrespondentin beim SPIEGEL, von ihren Reisen in Krisengebiete. Der Typograf, Designer und Autor Peter Bi?ak exploriert in seiner Dokumentation, wie Grafikdesign die Entwicklung eines Landes fördert und der Illustrator Sebastian Lörscher begibt sich mit dem Publikum auf eine Wanderschaft durch grafische Methoden. Und dann ist da natürlich noch Erik Spiekermann, der an mehreren Orten auf dem Globus verteilt lebt und arbeitet und aus seiner Umtriebigkeit sowohl Inspiration wie auch Motivation zieht.

Gegen die Angst vor dem weißen Blatt hilft also vor allem eins: Raus aus der Comfort Zone! Rein ins Getümmel, ab in die Menge, unter Leute. Und die TYPO hält ganz bestimmt den ein oder anderen inspirierenden Aha-Moment bereit.

Die TYPO findet vom 25. bis 27. Mai im HKW Berlin statt. Für alle Updates folgt man am besten dem Twitter-Account @typoBER, dem TYPO-Blog, und dem TYPO-Newsletter.

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