Aus dem Schatten ins Licht – Die UX-Community im Jahr 2017
Wo kommen eigentlich UX-Designer her? Ganz ehrlich, das haben wir uns schon immer gefragt. Die Hochschulen kommen nicht hinterher mit der Ausbildung, doch der Markt will mehr. Viel mehr! Aktuell finden sich allein auf der Jobbörse indeed über 3.000 offene Stellen mit UX-Titeln in ganz Deutschland, bei DESIGNERDOCK gehen für UX-Designer täglich neue Stellenangebote online. Doch woher kommen sie?
Die meisten UX-Designer kommen aus allen Richtungen: Sei es Projektmanagement, Software-Entwicklung bis hin zum Grafikdesign. Oft sind sie dabei eher wie die Jungfrau Maria zum Kind gekommen und haben sich irgendwie hochgekämpft. Und das ist auch gut so.?
Der UX-Designer als Objekt der Begierde
Design ist ein Beruf bei dem es Erfahrung braucht, und diese wächst automatisch mit der Arbeit. Doch diese muss erst einmal durch einige Projekte gesammelt werden. Einziges Problem, die meisten Auftraggeber da draußen wollen schon jemand mit viel Erfahrung und nicht erst anleiten, doch dieses Szenario ist rar gesät, so dauert es im Schnitt fast vier Monate bis eine offene UX-Stelle besetzt ist (Quelle: Branchenreport UX/Usability 2016).
Häufigstes Problem ist dabei neben der Erfahrung auch mangelndes Fachwissen. Was sind Wireframes? Welche Tools bieten sich an zum Prototyping? Wie führe ich ein Benutzer-Interview? Klar können Websites wie Smashing Magazine, Design Made in Germany, UX Booth, Muzli oder A List Apart helfen, den Überblick über Trends und Know-How der Branche zu behalten. Doch das eigentliche Problem ist doch, dass sich UX-Designer vor allem in kleineren Firmen und Produkt-Teams oft alleine wieder finden (Buchtipp: The UX Team of One).
Die Mehrheit der UX-Designer, mit denen wir oft im Austausch sind, kümmert sich alleine im Team um User Research, Konzeption, Prototyping, UI-Design und User Testing. Ein Zustand, bei dem es den Leuten extrem wichtig ist, sich mit anderen Designern auszutauschen.
Ganz oft hören wir Fragen wie: “Ich bin seit fünf Jahren UX-Designer in meinem Team, bin da so reingerutscht, aber habe nie eine Ausbildung oder Studium dazu gemacht. Ich frage mich oft, mache ich das überhaupt alles richtig?” Und egal, ob jemand anderes es überhaupt besser macht als du, ist es zumindest wichtig, sich selbst mal zu reflektieren und in der UX-Gemeinde einzuordnen. Wo stehe ich?
Die Wichtigkeit der UX-Community / Gruppen-Therapie hilft
Nachdem wir bereits seit fünf Jahren die push.conference veranstalten, sehen wir die Notwendigkeit und Wert einer Plattform, wo Ideen ausgetauscht werden. So finden 82% aller UX-Designer, dass der Austausch mit Kollegen und zu 55% der Austausch mit anderen auf Konferenzen, die Top Drei Aktivitäten zum Wissenserwerb (Branchenreport UX/Usability - Abbildung No. 5) sind.
Auf der push.conference gibt es zum Beispiel neben zwei Tagen mit Vorträgen und Workshops am Freitagabend immer ein paar Runden Speed-Networking. Hier sitzen sich 10 UX-Designer gegenüber und bekommen jeweils 2 Minuten Zeit sich vorzustellen und auszutauschen.
Dabei bekommen wir die Leute nach der Runde fast gar nicht mehr auseinander - wir sehen das als Zeichen für den extremen Klärungsbedarf der UX-Gemeinde. Ein Teilnehmer nahm uns letztes Jahr zur Seite und meinte: “Wisst ihr, ich bin das ganze Jahr über in meinem Team unterwegs und habe die Scheuklappen auf. Totaler Fokus auf die Arbeit. Ich bin der einzige UXler in meinem Team. Hierher zu kommen ist meine Art jährlicher Gruppen-Therapie. Der Austausch bringt mir einfach viel für meine Arbeit.”
Gerade deshalb ist es wichtig, nicht nur Kernthemen wie UI-Design zu besprechen, sondern den Überblick zu bekommen. Deshalb haben wir immer bestimmte Sprecher, wie dieses Jahr Navin Iyengar von Netflix, der über A/B Usertesting reden wird. Auch neue Themen, die jedes Jahr wieder für Veränderung sorgen wie dieses Jahr verstärkt Machine Learning oder Conversational Design. Dabei ist es auch wichtig, die sogenannten Soft-Skills nicht aus dem Blick zu verlieren. Denn neben dem eigentlichen Design, ist es auch wichtig dieses innerhalb und außerhalb des Teams zu verkaufen. Deshalb ist es gut, Sprecher wie Tom Greever dabei zu haben, der aufzeigt, wie Designentscheidung kommuniziert werden kann.
Wir selbst sind kein Eventbüro, sondern einfach vier Designer, die unzufrieden waren, dass ihrem Designer-Umfeld der Blick über den Tellerrand fehlte. Nicht zu selten hören wir Aussagen wie: “Das ganze Jahr bin ich in der Arbeit begraben, da fehlt mir die frische Perspektive. Der Input von Anderen. Ich suche den familiären Austausch mit Gleichgesinnten." Deshalb machen wir die push.conference für die UX-Community. Damit Designer, hinter ihren schönen MacBooks hervorkommen, ihren warmen Bürostuhl verlassen und rausgehen in den bunten UX-Dschungel um dort Leute zu finden, die sind genauso sind wie sie selbst. Mit ähnlichen Themen, Ideen oder Visionen. Vielleicht sehen wir uns ja auf der push.conference in München am 20. Und 21. Oktober. Let’s push it, push it real good ;)
Wir danken dem push.conference Team Christian Perstl, Philipp Sackl, Henning Schulze und Thomas Gläser für den spannenden Beitrag und hoffen, euch auf der push.conference 2017 zu treffen. Unsere Münchner DESIGNERDOCK Berater werden vor Ort sein und sprechen mit euch gerne über eure Karriere und wie wir euch bei der Suche nach dem optimalen Job unterstützen können. Hier noch einmal alle Infos im Überblick:
Die push.Conference findet vom 20. bis 21. Oktober 2017 in der alten Kongresshalle München statt.
Mehr Infos: push-conference.com/2017/
Tickets: push-conference.com/2017/tickets/
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