"Blue Card" raus. Ausla?nder rein.
Seit November letzten Jahres sind sich die Spitzenpolitiker der Regierungskoalition mehr als einig: Wir brauchen qualifizierten Nachwuchs. Und zwar aus dem Ausland und am liebsten gestern. Denn noch nie war die Nachfrage auf dem deutschen Arbeitsmarkt so viel höher als das Angebot. Die Lösung: Eine so genannte "Blue Card", die nicht nur unseren wachsenden Fachkra?ftemangel lindern, sondern auch hochqualifizierten Ausländern den Weg zur Arbeit erleichtern soll - nach Deutschland. Und zwar wie folgt:
Zeig mir deine "Blue Card" und ich sage dir "Du darfst rein".
Die neue "Blue Card" ist für hochqualifizierte Ausländer eine Einreise-, Aufenthalts- und Arbeitserlaubnis in einem. Wer einen Hochschulabschluss und einen Arbeitsvertrag mit mindestens 44.000 Euro Jahresgehalt vorweisen kann, darf problemlos nach Deutschland einreisen, hier arbeiten und bekommt schon nach 2 Jahren - bei guten Sprachkenntnissen und einem immer noch bestehenden Arbeitsverhältnis - ein Daueraufenthaltsrecht. Für Ingenieure und Ärzte liegt der Mindesjahressatz bei 34.900 Euro. Betra?gt das Einkommen eines Hochqualifizierten aus dem Ausland mehr als 48.000 Euro im Jahr, darf er sogar sofort für immer in Deutschland bleiben. Beansprucht man jedoch innerhalb von 3 Jahren Sozialleistungen in Deutschland, muss man mit dem Verlust seines Aufenthaltsrechtes rechnen.
Zahlen, die dafu?r sprechen:
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2000 - 2004 kamen rund 18.000 Fachkra?fte der Informationsbranche aus Nicht-EU-
Staaten nach Deutschland - leider zu wenig -
2005 - 2009 ist die Zuwanderung Hochqualifizierter gestiegen - jedoch immer noch
nicht ausreichend (Vgl. 2009: insgesamt ca. 16.000 Personen) -
Bis 2025 fehlen nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit (BA) etwas 6,5 Mio.
Fachkräfte - mindestens 2 Mio. davon mu?ssten einwandern -
Rund 3.500 neue Arbeitsgenehmigungen könnten laut der Bundesregierung mit der
"Blue Card" umgehend erteilt werden -
Die in der Vergangenheit umstrittene Einkommensschwelle als Voraussetzung für die
Zuwanderung von Hochqualifizierten wird nun von 66.000 Euro auf 48.000 Euro pro
Jahr gesenkt -
Nach einem Abschluss an einer deutschen Hochschule haben die Absolventen dann 18
statt derzeit 12 Monate Zeit, eine geeignete Stelle fu?r sich zu finden - Ausla?ndische Fachkräfte mit einem Hochschulabschluss und genug Geld zum Leben dürfen mit der "Blue Card" problemlos ein 1/2 Jahr in Deutschland einen Arbeitsplatz suchen
Stimmen, die dagegen sind:
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"Der falsche Weg fu?r ein Willkommenssignal" (Deutscher Industrie- und Handelskammertag DIHK)
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"Den Interessen der Menschen... wird die Regelung ... keineswegs gerecht" (Die Linke)
- "Anstatt die Hu?rden fu?r ein unbefristetes Aufenthaltsrecht für Hochqualifizierte abzubauen, hat man rechtlich unzulässige Vereinbarungen u?ber eine Niederlassung für Hochqualifizierte auf die Probe gestellt" (Bündnis 90/Die Gru?nen)
Unser Fazit:
Die neue Regelung der Bundesregierung zur Senkung des Fachkräftemangels in Deutschland soll insbesondere ausländische Experten aus Mangelberufen wie Naturwissenschaftler, Mathematiker, Ingenieure, Ärzte und IT-Fachkräfte ansprechen. Nichtdestotrotz sehen wir in der neuen "Blue Card" auch eine große Bereicherung fu?r uns. Denn laut aktuellen Studien fehlen auch unserer Branche top-ausgebildete Kreativko?pfe. Und zwar Online-Experten für digitale Kommunikation. Und das können wir leider nur bestätigen.
Doch der allergröße Vorteil liegt, unserer Meinung nach, vor allem in einem: Wenn starre Strukturen beginnen sich zu aufzulösen, entsteht mehr Raum für Inspiration und Informationsaustausch. Und somit mehr Freiraum für Kreativität - über alle Tellerränder dieser Welt hinaus.
Eure Meinung:
Wer gut ist, wird immer gefragt und überall willkommen sein. Vor allem in einer Zeit, in der die Uhr nach dem Rhytmus der Zukunft tickt. Oder was denkt ihr u?ber die neue "Blue Card"? Einfach her damit - mit euren Gedanken, Meinungen oder auch Bedenken.
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