Bye bye New York, Paris und London und hello Sao Paulo, Mumbai und Shanghai

Auf dem Sprung in die erste Liga der Werbung sind Brasilien, Indien und China. Insbesondere diese Staaten (BIC) erwiesen sich in der Krise robuster als die alten Industriestaaten und deutlich kreativer. Aber auch sie sind nicht von der Krise verschont geblieben.

Die Brasilianer sind krisenerfahren und offen für neue Technologien. In einem Land von kontinentaler Größe spielt das Internet eine entscheidende Rolle. Bei der Internetnutzung, beim E-Business und bei Softwareinvestitionen belegt das Land einen der vorderen Plätze auf der Weltrangliste. Vielen armen Brasilianern ist der Aufstieg in die Mittelschicht gelungen, die zur steigenden Kaufkraft beitragen. Für Konzerne wie Nestlé, Unilever und Santander gehört der brasilianische Markt mittlerweile zu den Wichtigsten. Außerdem schalten die meisten Brasilianer den Fernseher nur zum Schlafen aus, also beste Voraussetzungen kreative Werbebotschaften zu platzieren.

Brasilien hat Deutschland schon von Rang 5 auf Platz 6 der weltweiten Werbeausgaben verdrängt. Auf Platz 1 steht zwar immer noch die USA, doch der amerikanische Werbemarkt schrumpft kontinuierlich und China folgt bereits auf Platz 2. Brasilien steht für kreative Werbung. Skepsis kennt der Brasilianer nicht, und er will unterhalten werden. Lebensfreude, eine generell positive Einstellung zum Leben, Schönem und Sex tragen zu einer experimentierfreudigen, neugierigen Haltung gegenüber Werbung bei. Sao Paulo ist unumstritten das Nervenzentrum der brasilianischen Werbung. Längst lassen deutsche Agenturen wie z.B. Jung von Matt ganze brasilianische Kreativteams für wichtige Pitches nach Deutschland einfliegen.

Indien und Bollywood treten mittlerweile in TV und Musik mit Weltstar Sharuk Khan einen  Siegeszug an. Unterbrochen wird das Ganze natürlich von Werbung. Und die ist lustig und einfallsreich. In einem Spot für den Schokoriegel "Alpenliebe" werden die Schwiegereltern mit der leckeren Süßigkeit umgestimmt, doch der Hochzeit zuzustimmen.

China - das Reich der Ideen. Mit dem Wirtschaftsboom ist im Reich der Mitte eine neue Generation herangewachsen. Es sind junge Designer und Modeschöpfer, Architekten und Werber, Internet- und Medienunternehmer, die mit ihren Innovationen den Westen herausfordern. Die neue kreative Szene ist in den trendigen Vierteln der Großstädte zu finden. In renovierten Fabrikhallen und Lagerhäusern machen sich neben den Kunstgalerien und Szenecafés immer mehr Designer, Internetunternehmer, Architekten sowie Werbe- und Medienleute breit, die mit ihren Ideen und Entwürfen auch im Ausland für Aufsehen sorgen. Historisch gesehen ist die Liste der chinesischen Erfindungen lang: Drucktechnik, Schießpulver, Papiergeld, Kompass, Braukunst, Nudel, Seide, Salz, Sojaanbau, die Zahnbürste und sogar die Gabel. China war über Jahrhunderte eine der innovativsten Regionen der Welt. Vor allem Peking und Shanghai sind zur Wahlheimat für Tausende Kreative aus der ganzen Welt geworden. Zudem ist China offener für neue Technologien. Kein Wunder, dass Amir Kassaei, World Chief Creative Officer of DDB den Umzug des weltweiten Kreativheadquarters von New York nach Shanghai beschlossen hat.

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