Content Strategy Forum 2014 - Interview mit Robert Stulle von Edenspiekermann

Edenspiekermann ist eine der bekanntesten europäischen Branding-, Design- und Kommunikationsagenturen. Mit Robert Stulle, Kreativdirektor und Partner, sprachen wir darüber, welche Rolle Content für Design und Design für Content spielt.

Auf eurer Website schreibt ihr unter anderem „We are driven by content, meaning and purpose“. Auf dem Content Strategy Forum 2014 hältst du einen Vortrag zu "Designing for Content". Der Begriff Content ist für eine Design- und Brandingagentur eher ungewöhnlich. Was bedeutet Content für euch?

Content ist das worum es geht. Content kann eine Botschaft sein oder eine Geschichte. Content kann der Dreh- und Angelpunkt eines Produktes/Dienstes sein und oft ist Content auch die eigentliche Ware. Bei Edenspiekermann arbeiten wir sehr content-getrieben. Lorem Ipsum und Placeholder gibt es bei uns nicht, denn wir entwickeln von Anfang an echte Inhalte. Ich nenne unsere Herangehensweise „inhaltliches Arbeiten“. Das klingt vielleicht banal da jedes Arbeiten sich auf den Inhalt bezieht – „inhaltsfreies Arbeiten“ wäre absurd – trotzdem wird in der allgemeinen Wahrnehmung der Designprozess, ähnlich wie der technische Realisationsprozess, oft als „inhaltsfreier Prozess“ gesehen. Bei uns ist das anders: Wir arbeiten in unseren Projekten mit multidisziplinären Teams und agilen Methoden parallel an Content, Design und Technologie. So erzeugen wir Relevanz und schaffen sinnvolle, intelligente und überzeugende Markenerlebnisse.

Wie verändert die Digitalisierung die Anforderungen an eure Arbeit und welche Chancen sehr ihr darin?

Digitale Technologie hat die Welt verändert. Unsere Gesellschaft und die Art wie wir kommunizieren, hat sich in den letzten 10 Jahren extrem weiterentwickelt. Unsere Branche und unser Berufsbild haben sich komplett gewandelt. Bei Edenspiekermann arbeiten mehr als 100 Menschen aus über 15 Nationen. Wir sind Denker, Designer, Coder, Berater, Texter, Visualisierer und Realisierer. Für unsere Arbeit an Digitalen Produkten und Diensten haben wir für uns den Begriff „Digital Craftsmanship“ entdeckt. Die Hälfte unserer Mitarbeiter in diesem Bereich sind Developer. Unsere Chance sehen und ergreifen wir täglich wenn wir mit spannenden Auftraggebern anspruchsvolle Projekte realisieren und uns dabei ständig weiterentwickeln und dazulernen.

Eine zentrale Idee von Content-Strategie ist es, die Elemente Story, Design und Technik produktiv zu verbinden. Wie bringt ihr diese unterschiedlichen Perspektiven zusammen?

Wir arbeiten in multidisziplinären Teams mit agilen Methoden (meistens Scrum). Unsere Designer sind am Code interessiert und unsere Coder verstehen sich auch als Gestalter. Designing is coding. Coding is Designing. Wir arbeiten in diesen Disziplinen parallel und auf Augenhöhe. Manche Projekte werden von Codern geführt, andere von Designern. Als roter Faden zieht sich der Content-Aspekt durch unsere Projekte.

Wir beziehen unsere Auftraggeber sehr eng in unsere Arbeit ein. Ihre Aufgabe ist es vor allem die inhaltlichen Aspekte des Projektes zu begleiten und weiterzuentwickeln. Nach einer ersten Phase in der unsere Auftraggeber an die neue, verantwortungsvolle und arbeitsintensive Rolle im Projekt gewöhnen müssen, schwört dann meist das ganze Team auf diesen Prozess. Wir arbeiten also nicht nur FÜR unsere Auftraggeber sondern vor allem auch MIT ihnen.

Was haben eure Auftraggeber davon? Wie erklärt ihr ihnen den Nutzen?

Neue Auftraggeber für einen agilen Prozess und inhaltliches Arbeiten zu gewinnen ist nicht immer einfach. Wir beginnen jedes Projekt mit (mindestens) einem ganztägigen Workshops in dem wir gemeinsam mit dem Auftraggeber die inhaltlichen Ziele des Projektes klären. Was wollen wir machen? Warum wollen wir das machen? Für wen wollen wir das machen? Was brauchen die Anwender/Benutzer/Kunden unsere Auftraggeber?

Unser wichtigstes Argument ist dabei, dass wir so Relevanz erzeugen. Durch unseren Prozess sind wir sicher, dass wir im Projekt ein sinnvolles Ergebnis erreichen und ein Produkt schaffen, das für seine Anwender relevant ist und spürbaren Mehrwert bietet.

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Content Strategy Forum 2014

Mehr als 30 Vorträge und Workshops mit Best Practices von BMW, Bosch, Daimler, E-Plus, eBay, der Europäischen Kommission, Facebook, MLP, Nestlé, uvm. Diskutieren Sie mit. Vom 1.-3. Juli in Frankfurt.

Alle Informationen zu Sprechern, Programm und Tickets gibt es auf der Konferenzwebseite unter www.csforum2014.com

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