Das gibt's doch nicht! Multitasking.
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Ein ganz normaler Arbeitstag: Telefon und iPhone klingeln gleichzeitig, am Computer blinkt eine E-Mail nach der anderen auf. Deshalb sollte der ideale Arbeitnehmer vor allem eins sein: ein Multitasker. Nach derzeitigem Wissensstand steht jedoch fest, dass Multitasking eigentlich gar nicht existiert. Denn der Mensch und das menschliche Gehirn kann nur linear denken.
Mensch oder Maschine?
Multitasking soll die Produktivität steigern und uns leistungsfähiger machen. Wir sparen Zeit und sind effizienter, weil wir mehrere Aufgaben gleichzeitig erledigen. Die Idee kommt ursprünglich aus dem IT-Bereich und beschreibt die Fähigkeit eines Betriebssystems, mehrere „Tasks“ gleichzeitig auszuführen.
Jetzt sind wir, Menschen, aber keine Betriebssysteme. Können wir das überhaupt?
Mythos Multitasking:
Experten und Medien behaupten, Multitasking sei ein moderner Mythos. Der Mensch ist nicht in der Lage, mehrere komplexe Tätigkeiten auf ein Mal zu bewältigen. In Wirklichkeit ist Multitasking für unser Gehirn eine ziemliche Herausforderung und kann zu einem erheblichen Konzentrations- und Leistungsverlust führen. Außerdem unterliegen wir hier einer ziemlichen Täuschung. Denn wir tun gar nicht mehrere Dinge gleichzeitig. Vielmehr wechselt unser Gehirn einfach nur sehr schnell zwischen Aufgaben hin und her.
Was unser Gehirn darüber denkt:
Eine Studie der französischen Hirnforscher Sylvain Charron und Etienne Koechlin zeigt, dass unser Gehirn mit seinen zwei Hälften auch nur maximal zwei anspruchsvolle Aufgaben sinnvoll zeitgleich meistern kann. Wenn wir beispielsweise zwei Dinge auf ein Mal tun, werden diese aufgeteilt: Links die eine, rechts die andere Aufgabe. Kommen weitere Aufgaben dazu, sind wir schnell überfordert. Die Folge: Konzentration und Effizienz leiden, man verliert Zeit, braucht am Ende sogar länger. Vor allem dann, wenn Fehler wieder ausgebügelt werden müssen.
Chaos im Kopf macht unkreativ:
Der Münchner Hirnforscher Ernst Pöppel behauptet sogar, dass „Multitasking die Vernichtung von Kreativität“ sei. Wer kreativ sein will, brauche nämlich ein eigenes Zeitmanagement. Forscher der Universität Stanford haben auch herausgefunden, dass Multitasker schlicht verlernen, relevante von nicht relevanten Informationen zu unterscheiden. Soweit die Forschung. Aber wie steht`s mit dem Büroalltag? Denn selbst wenn Multitasking eigentlich gar nicht möglich ist, wird es im Job verlangt. Geht es überhaupt noch ohne?
Multitasking? Geht doch:
Zunächst mal, es gibt sie doch, die erfolgreichen Multitasker. Haben wir in Aufgaben nämlich viel Übung, können wir diese problemlos gleichzeitig erledigen. Der Schlüssel zur Effizienz lautet dann doch die Konzentration auf‘s Wesentliche. Hier ein paar Tipps:
• To Do Listen mit Zeitplan erstellen
• Prioritäten setzen: Was ist wirklich wichtig?
• Sich abgrenzen und Aufgaben delegieren
• regelmäßig Konzentrationsübungen, Sport und Entspannungstechniken machen
• Unterbrechungen vermeiden und Routine gewinnen
Und? Wer seid ihr?
DER Prototyp eines Multutaskers? Oder doch eher ein Eins-nach-dem-anderen-Erlediger?
Wie auch immer: In unserer Branche müsst ihr zwar oft viele Dinge parallel tun können, aber nicht alle auf ein Mal. Deshalb unser Tipp: Wert euch - gegen unmenschliche Arbeitsbedingungen. Oder sucht euch einfach einen neuen Job. Zum Beispiel hier, bei uns, unter Mein Traumjob.
Mehr zum Thema Multitasking:
www.zeit.de/karriere
www.zeit.de/2010/51/C-Coach-Multitasking
www.spiegel.de/wissenschaft/mensch
www.welt.de/gesundheit/psychologie
wirtschaftsblatt.at/home/life/karriere
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