Die beliebtesten Schlagwörter in Online-Profilen
Bist du ein kreativer Geist mit innovativen Ideen? Dann solltest du in deiner nächsten Bewerbung Adjektive wie „kreativ“ oder „innovativ“ besser meiden!
„Kreativ“ und „innovativ“ führen die Top 10 der beliebtesten Floskeln an, mit denen sich deutsche Fach- und Führungskräfte in der Online-Welt empfehlen. So lautet das Ergebnis einer Erhebung, die das weltweit größte Business-Netzwerk LinkedIn für das Jahr 2011 veröffentlichte. Bereits zum zweiten Mal in Folge durchforstete LinkedIn die Profile seiner Nutzer, um für 13 Länder eine Hitliste der überstrapaziertesten Schlagwörter zu erstellen.
Unter den deutschen „Siegern“ findet sich eine Reihe wenig aussagekräftiger Worthülsen, die auch wir von DESIGNERDOCK allzu häufig in Bewerbungsschreiben und Selbstdarstellungen lesen. „Erfolgsorientiert“ (Platz 3)? Nun, Misserfolge wünscht sich in der Regel niemand. „Motiviert“ (Platz 4) und „effektiv“ (Platz 5)? Werden als selbstverständlich vorausgesetzt und bedürfen nicht extra einer Erwähnung. „Kommunikative Fähigkeiten“ (Platz 8)? Bedeutet in erster Linie, dass man in der Lage ist, eine Konversation zu führen, schlimmstenfalls, dass man sich als unverbesserliche Tratschtante qualifiziert. Immerhin: Nichtssagende Vorjahresfavoriten wie „proaktiv“ und „dynamisch“ haben es diesmal nicht in die deutschen Top 10 geschafft.
Dass gerade Kreativität und Innovation die Spitzenpositionen im Klischee-Kontest belegen – und das übrigens nicht nur in Deutschland, sondern auch in den USA, Kanada, England, Australien und Holland – entbehrt natürlich nicht einer gewissen Ironie. Sollte man doch meinen, dass die stolzen Besitzer dieser Fertigkeiten zu ideenreich sind, um sich ihre Qualitäten derart fantasielos auf die Fahne zu schreiben.
Was wir- wie auch zahlreiche Karriereexperten, nicht häufig genug betonen können: Es zählen konkrete Beispiele statt inflationäre Allgemeinplätze! Wer mit seiner Bewerbung oder seinem Profil positiv aus der Masse hervorstechen möchte, sollte seine Stärken anschaulich belegen – z.B. mit dem Verweis auf eine erfolgreiche Kampagne, ein besonders gelungenes Projekt. Und wenn es doch nicht völlig ohne „Buzzwords“ geht: Lieber zu einem weniger abgegriffenen Synonym greifen!
Wir sind auf jeden Fall gespannt, was die LinkedIn-Studie für das Jahr 2012 bringt. Unser Tipp für die Spitzenreiter: „erfinderisch“, „energiegeladen“ und „ausgebufft“. Gegenvorschläge?
Die komplette deutsche Rangliste von LinkedIn für das Jahr 2011 ist übrigens hier zu finden. Einen Überblick über die internationalen Ergebnisse gibt es hier.
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