Methode »copy and paste«?
Die durch seinen Rücktritt vorerst beendete Debatte über zu Guttenbergs Dissertations-Plagiat erinnert uns doch alle daran, dass das Kopieren von Ideen und Inhalten auch sehr ins Auge gehen kann. Besonders unsere Branche unterliegt immer wieder der Versuchung, sich von einer funktionierenden Idee mehr als inspirieren zu lassen. Jedoch sind die Kreativen der Design- und Werbeindustrie, wie z.B. Produktdesigner, Kreativ-Direktoren, Texter und Grafikdesigner ausschließlich daran interessiert neue und einzigartige Ideen zu entwickeln und zu verwirklichen.
Einer der Gründe für immer wieder auftretende Plagiate liegt möglicherweise in einem fehlenden Respekt vor Ideendiebstahl und der Verwendung nicht selbst entwickelter Konzepte. Die Kreativ-Branche muss sich Fragen zur Verwendung von zu ähnlichen Werbeideen, aber auch Logos, Claims oder auch Möbeln gefallen lassen.
Trotzdem möchten wir uns an dieser Stelle für die Kreativen einsetzen: Das Kopieren geschieht aber meistens unbewusst. Manchmal erinnert sich ein sehr kreativer Kopf unbewusst an alte Eindrücke, diese aber erscheinen dem »Erfinder« dann als eine absolut neue Idee. Erst im letzten Jahr las ich, dass ein junger deutscher Kommunikationsstudent einen Preis für die beste Anti-Raucher Kampagne »Küss einen Nichtraucher. Genieß’ den Unterschied.« gewonnen hatte.
Ich kann mich erinnern, genau eine solche Kampagne während meiner Schulzeit in Sydney (by the way: die Australier sind den Deutschen meilenweit voraus, wenn es um Werbung für die allgemeine Gesundheit geht) schon einmal gesehen zu haben. Hatte der junge Gewinner nun tatsächlich die originäre Idee zu seiner Kampagne? Oder hat er nur einer bekannten Idee neues Leben eingehaucht ?
Wie sicher kann man sich als Gestalter überhaupt sein?
Uns interessiert eure Meinung zu diesem Thema: Habt ihr bereits Erfahrungen mit dem Ideendiebstahl oder Designplagiaten gemacht ? Wie seid ihr damit umgegangen?
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