Rückblick: Die IFA aus Onliner-Sicht
Im Rahmen der medienwoche@IFA stellten Produzenten und Game-Entwickler in Vorträgen ihren aktuellen Online Content, Mobile Content und Games vor. Plattformen wurden präsentiert, auf denen sich Social Communities tummeln und auf spielerische Weise mit interaktivem Content agieren. Kurzum, es wurde gespielt, geteilt und interagiert - immer und überall. Onlineplattformen und Handys sind dabei die neuen Endgeräte. Sie verbinden beispielsweise das Fernsehen mit Games und Social Media Content.
Im ersten Vortrag stellte das Gründungsteam des Berliner aka-aki networks das »Location-Based-Social-Network« Lift Loft vor. Die im Cartoon-Stil gehaltene iPhone-App ermöglicht Community-Mitgliedern, miteinander zu spielen und zeigt an, wo sich Mitglieder im direkten Umfeld befinden. Es gibt somit eine Schnittstelle zur Realität - virtuelle Gemeinschaften werden sichtbar. Ziel des Spiels ist es, neben der Vernetzung mit anderen Spielern (auch Facebook-Connect), unterschiedliche Floors in einem Haus mit Items/Gegenständen einzurichten. Um die Items spielt man, oder man tauscht sie aus. Die Community zählt mittlerweile ca. 600.000 Mitglieder.
Neben »Lift Loft« stellte der New Yorker Igor Pušenjak, Präsident und Gründer von Lima Sky, New York/USA das Erfolgsgeheimnis hinter der iPhone-App »Doodle Jump« vor, eines der ersten iPhone-Games, das mittlerweile zu den TOP 25 der App-Verkaufscharts zählt und die Marke von 6 Millionen Downloads bereits geknackt hat. Pušenjak betonte, wie wichtig der direkte Kontakt zwischen Community und Spieleentwicklern sei und sie deshalb bei Lima Sky Chatkontakt mit den Spielern pflegen. Die regelmäßig veröffentlichten Game-Updates hielten die Spieler zudem »bei der Stange«.
Der nächste Sprecher, Michael Heise, kam von RTL Interactive und sprach zu dem Thema »Transmediale, interaktive Formate von RTL«. Seit Mitte August verfügt der Sender über eine »Mobil-TV-App«. Die für Smart-Phones konzipierte Anwendung bietet ein lineares und non-lineares TV-Angebot. Der Nutzer kann zwischen einer Videothek und einem TV-Life-Stream wählen. Die etwas „wackelige“ Betaversion gibt es im Moment noch als kostenlosen Download.
Es folgte Jens-Uwe Bornemann vom UFA Lab. Das Büro sieht sich als Labor für Neue Medien und bietet eine Plattform für die digitale Entertainmentbranche. Bornemann stellte an Hand von Projekten das Konzept vor. Finanziert wird diese interessante Spielwiese von der großen »Mutter« UFA in Kooperation mit weiteren technischen Partnern. Das Labor versteht sich als Expertisen- und Kompetenzschmiede zur Schaffung von maßgeschneiderten Inhalten für alle neuen digitalen Technologie- und Distributionsplattformen der Zukunft.
Ein weiterer Referent an diesem Nachmittag war der Last.fm-Gründer Michael Beidenbrücker, er will mit seiner App »RjDj«, die nach eigener Auskunft »das neue Spielzeug für smarte Musiker« ist, ebenfalls am Markt mitspielen. Es kann einen persönlichen Soundtrack kreieren, indem es einen Lieblings-Soundtrack neu abmischt. Des Weiteren stellte »RjDj« eine brandneue iPad-App vor. Die hauptsächlich von DJs genutzte Anwendung erlaubt die Manipulation/Mutation verschiedener Soundspuren. Das Resultat ist ein »Life«, durch den Reality-Jockey bearbeiteter Soundtrack. Auf einer Plattform können Musiker ihren Sound hochladen. Bedingung ist jedoch, dass alle Soundspuren »separat« sind. Im Moment gibt es noch Bedenken vieler Künstler wegen der Rechte. Ansonsten verspricht diese Anwendung viel Spaß und tolle DJ Gigs.
Die Vortragreihe beschloss Stefano Semeria, Gründer der Berliner Agentur allscreenz. In seiner Präsentation ging es um die Verwertung von »Motion Content 360°«. Er stellte die aktuelle Bandbreite der Genres, vom Web-Format zur exklusiven iPad-Applikation, vom Mobile-App zum Transmedia-Projekt vor. Semeria referierte über die Möglichkeit der Zielgruppen-Bindung zu TV mittels Online- und Mobile Medien. Die unterhaltsame und sehr interessante Vorstellung verschiedener Webisodes - jetzt auch Appisodes, zeigte das Potenzial des Internets und von Mobile Devices als Möglichkeit neuer Kommunikationsformen für die integrierten aber auch unabhängigen Marketing-Plattformen.
Zum Thema »360° Format« wurde am Abend noch eine Disskusionrunde eröffnet, in der Fragen wie, »Welche Verwertungsstrategien können damit verfolgt werden?« und »Was ist nur Digibabble und was ist wirklich Digibusiness?« diskutiert wurden.
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