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Dockblog - Die Arbeitswelt der Kreativen

© pic by shutterstock.com / arbuz

So wollen wir arbeiten!

Das Beratungsunternehmen Trendence hat Young Professionals zum Thema „Flexible Arbeit“ befragt. Alexander Dewhirst, Gründer von Designerdock, hat sich die Studie genauer angeschaut.

Wie können Beruf und Privatleben besser vereinbart werden? 94,2 % der befragten Young Professionals haben eine klare Antwort: Durch Home-Office. Zwar fallen unter den Begriff flexibles Arbeiten auch flexible Arbeitszeiten und die Möglichkeit, von unterwegs zu arbeiten. Ans Home-Office denken jedoch die meisten zuerst, wenn von Flexwork die Rede ist.

Auf ins Home-Office

Flexibel arbeiten zu können, so zeigt die Studie des Beratungsunternehmens, setzen inzwischen viele junge Arbeitnehmer*innen voraus. Sie macht aber auch deutlich, dass Anspruch und Wirklichkeit noch auseinander klaffen. Denn, so richtig flexibel finden die fast 600 befragten Young Professionals ihre Arbeit nicht. Auf einer Skala von eins (unflexibel) bis fünf (flexibel) ranken die jungen Arbeitskräfte ihre Arbeit im Schnitt bei 3,3. Dabei spielt auch die Branche eine Rolle. Die Young Professionals aus dem IT-Bereich schätzen ihre Arbeit im Schnitt flexibler ein als die Absolvent*innen aus den Wirtschaftswissenschaften oder Sozial- und Geisteswissenschaften.

79 % sagen in der Umfrage, dass die Arbeit von Zuhause in ihrem Unternehmen prinzipiell möglich ist, tatsächlich arbeiten aber nur 39 % regelmäßig aus dem Home-Office. Das liegt auch daran, dass bei fast einem Drittel die Möglichkeit zum Home-Office dann doch nur in Ausnahmefällen besteht. So verwundert es nicht, dass Remote-Arbeit, bei der die Arbeit nicht mehr an einen festen Arbeitsplatz im Büro gebunden ist, für viele attraktiv, aber noch weit seltener als Home-Office möglich ist. 

Wenig Vertrauen in Vertrauensarbeitszeit und lieber 35 Stunden

Auch wenn Vertrauensarbeitszeit in Kombination mit einer Kernarbeitszeit, die für alle gilt, am ehesten mit flexibler Arbeit assoziiert wird, vertrauen viele Young Professionals der Vertrauensarbeitszeit nicht. 58,2 % glauben, dass Vertrauensarbeitszeit zu mehr Arbeit und mehr Überstunden führt. Die allermeisten finden es daher wichtig, ihre Arbeitszeit zu erfassen. Gleitzeit mit Stundenerfassung ist der Liebling unter den Arbeitszeitmodellen. Gleich attraktiv finden die Young Professionals das Modell des Lebensarbeitszeitkonto, mit dem es möglich wird, Arbeitszeiten „anzusparen“ und diese für z.B. ein Sabbatical zu nutzen. Lebensarbeitszeitkonten werden jedoch von den wenigsten Arbeitgebern angeboten.

Vielleicht gerade weil die Grenzen zwischen Arbeitsleben und Privatleben immer häufiger verschwimmen, ziehen junge Arbeitskräfte beim Thema Überstunden und Erreichbarkeit dann doch eine Grenze. Am Wochenende arbeiten oder nach Feierabend erreichbar sein, das wollen die wenigsten. Am liebsten würden die Young Professionals auch weniger arbeiten. Im Schnitt 34,8 Stunden pro Woche. Teilzeitmöglichkeiten werden somit immer attraktiver.

Die Arbeitswelt von morgen

Beruf oder Privatleben? Diese Zeiten sind vorbei. Den jungen Arbeitskräften ist die Arbeit genauso wichtig wie Zeit für die Familie, Freunde und Hobbies. Wie bekommt man beides unter einen Hut? Diese Frage wird in den Unternehmen häufiger diskutiert werden. Unternehmen wie Agenturen werden mehr Hebel in Bewegung setzen müssen, um ihren Mitarbeiter*innen mehr Zeitsouveränität und Selbstbestimmung im Arbeitsalltag zu ermöglichen. Mit der steigenden Flexibilität sind allerdings noch stärker als zuvor die Soft Skills aller gefragt. Denn wenn mehr Menschen von unterschiedlichen Orten und zu unterschiedlichen Zeiten arbeiten, müssen sie sich nicht nur selber organisieren, sondern sich auch mit anderen regelmäßig absprechen. Unternehmen können diese Kompetenzen in ihrem Team zum Beispiel durch Kommunikations- und Feedbacktrainings oder Workshops in Zeit- und Selbstmanagement stärken. 

Flexible Arbeit mischt die Arbeitswelt in Zukunft ziemlich auf. Sie ermöglicht den Arbeitnehmer*innen neue Freiheiten. Flexible Arbeit ist jedoch auch eine Folge einer sich verändernden Welt. Mit der Digitalisierung stellen auch die Unternehmen andere Anforderungen an ihre Mitarbeiter*innen. Die Trendence-Studie zeigt wie andere Umfragen zuvor: die Rahmenbedingungen werden neu verhandelt.

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