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Dockblog - Die Arbeitswelt der Kreativen

©pic by shutterstock/kitzcorner

Workation – Ist das nun Arbeit oder Urlaub?

Die Sommerferien stehen vor der Tür, und damit liegen für viele die Themen Urlaub und Reisen auf dem Tisch – für manche auch auf dem Schreibtisch. Denn in den letzten Jahren hat die fortschreitende Digitalisierung – vor allem im kreativen Bereich – der Arbeitswelt dafür gesorgt, dass ortsunabhängige Arbeit immer verbreiteter möglich wird. Während der Pandemie haben in Deutschland rund ein Drittel der Arbeitnehmer von zuhause aus gearbeitet und waren somit gezwungen, Arbeit und Privatleben zu einem gewissen Maß zu vermischen. Das wirft die Frage auf: Lassen sich auch Arbeit und Urlaub vermischen? Und wenn ja, ist das sinnvoll?

 

Zu diesen Fragen gibt es wie so oft mehrere Antworten. All denen, die die Idee gar nicht so schlecht erscheint, sei empfohlen, es einfach mal ein paar Tage lang auszuprobieren. Und das führt zur nächsten Frage: Wie geht das überhaupt?

 

Was ist Workation? Was sind die Regeln?

 

In Deutschland können laut Ifo-Institut 56 Prozent der Berufe zumindest hybrid ausgeübt werden – sprich teilweise im Büro und teilweise im Homeoffice. Und laut einer Studie im Auftrag von Expedia wünschen sich knapp die Hälfte der im Homeoffice arbeitenden, ihre Tätigkeit auch mal an einem anderen Ort zu verrichten. Was liegt da näher als ein Arbeitsurlaub?

 

Inzwischen gibt es einige Arbeitgeber, bei denen Workations zu den Benefits gehören. Das reicht von der Genehmigung der Arbeit am Urlaubsort über die teilweise bis hin zur vollständigen Finanzierung und Organisation der Workation durch den Arbeitgeber. Aber auch für Selbständige und Freiberufler, die sich ihren Arbeitsurlaub selbst finanzieren und organisieren müssen, mag das Konzept verlockend klingen – vorausgesetzt sie benötigen für ihre Arbeit nichts weiter als den Laptop und/oder eine Internetverbindung.

 

Inhaltlich ist es natürlich noch viel wichtiger, mit dem Arbeit- oder Auftraggeber folgende Fragen im Voraus zu klären: Welchen Umfang hat die Arbeitszeit während der Workation? Zu welchen Zeiten (ggf. ist hier der Zeitunterschied zu beachten) werde ich für Telefon- oder Videoanrufe zur Verfügung stehen? Kurz: Wie wird die Kombination von Urlaub und Arbeit konkret gelebt?

 

Ist eine Workation für mich und meine Arbeit sinnvoll?

 

Gerade für in Kreativberufen Tätige kann das Aufbrechen von Routinen die eigene Motivation und Produktivität beflügeln. Sie bringen zudem die wichtigsten Voraussetzungen für eine gelingende Workation mit: die Offenheit für Neues, ein gutes Zeitmanagement und ein hohes Maß an Eigenverantwortung.

 

Die große Frage bleibt: Ist das Vermischen von Privatleben – in diesem Fall sogar Urlaub – und Arbeit eine gute Idee? Und diese Frage muss jeder für sich selbst beantworten. Wer zu der Gruppe von Menschen gehört, die schon die mangelnde Trennschärfe zwischen Arbeit und Freizeit im Homeoffice als belastenden Eingriff in die Privatsphäre empfinden, für den dürfte auch eine Workation keine besonders gute Idee sein. Wer hingegen Work-Life-Blending (als Gegenentwurf zur Work-Life-Balance) lebt, der dürfte sich freuen, im Arbeitsurlaub das Nützliche noch weiter mit dem Angenehmen verbinden zu können.

 

Im Zweifelsfall ist ein kurzer Testlauf immer die beste Idee. In diesem Sinne: Schönen Urlaub!

 

Mehr zum Thema rechtliche Rahmenbedingungen kannst du im nächsten Beitrag nachlesen.

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