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Dockblog - Die Arbeitswelt der Kreativen

©pc by shutterstock/Kateryna Onyshchuk

Berufseinstieg: Tipps für das jüngere Ich von erfahrenen Kreativen

Den ersten Job zu finden, kann einschüchtern. Was will ich, was kann ich, was wird von mir erwartet? Unsicherheiten sind groß und der neue Lebensabschnitt ist ein großer Schritt in ein neues, unbekanntes Feld. Genau deswegen haben wir mit erfahrenen Kreativen gesprochen und sie darum gebeten für uns kurz innezuhalten und zurückzuschauen. Welchen Rat würden sie ihrem jüngeren Ich geben? Herausgekommen sind dabei Tipps und Einsichten, die Berufsanfängern und Erfahrenen Perspektive geben. 

 

In die Arbeit finden

 

Frisch vom Studium, vielleicht ein paar Praktika hinter sich, wo soll es losgehen? Viele der Skills, die in Stellenbeschreibungen stehen, können erst mal einschüchtern, aber das muss nicht sein. „Geh entspannt an die Sache ran, das ist vielleicht Dein erster Job, aber sicher nicht Dein letzter“ fasst eine unsere*r Interviewpartner*innen pragmatisch den Jobeinstieg zusammen. Und das mit der Arbeitserfahrung, das kommt im Job von selbst. „Basics wie Zuverlässigkeit, Gewissenhaftigkeit und Umgang mit Stresssituationen müssen über Berufserfahrung gelernt werden“ rekapituliert M.* (CD Text), mit der wir über den Berufseinstieg gesprochen haben. „Und du wirst dein Leben lang von einer soliden Arbeitsmoral und einem guten Ruf zehren“, fügt sie hinzu. Mit künstlicher Intelligenz, wechselnden digitalen Kanälen und immer mehr Daten-getriebenen Kampagnen hat sich die Kommunikationsbranche in den letzten Jahren stark verändert. Expertisen verändern sich und fordern uns immer wieder neu heraus. „Mit AI und sich stetig verändernden Social Media Kanälen müssen besonders Werber (und eigentlich alle Menschen) die Offenheit mitbringen, ständig dazu zu lernen,“ gibt M. uns mit. 

 

“Probier dich aus”

 

Der Weg in den Job muss nicht geradlinig sein, Berufserfahrung sammeln heißt auch, Unterschiedliches kennenzulernen. „Probier dich in unterschiedlichen Feldern und Positionen aus. Vage dich auch auf Stellen zu bewerben, die augenscheinlich erst einmal nicht zu deinem bisherigen Profil passen, du aber durch Neugier und Motivation überzeugen kannst“, gibt uns J.* (Kulturmanager= mit auf den Weg. Wie der Beruf ihn verändert hat? „Zuvorderst ist eine große Menge Leichtigkeit und Unbeschwertheit verloren gegangen und wurde durch Ehrgeiz und Perfektionismus ersetzt“, erzählt uns J. Die dazu gewonnene Expertise möchte er aber nicht mehr missen.

 

Das heißt nicht, dass wir uns im Job alles gefallen lassen müssen. Grenzen sind wichtig, findet L. (Kulturreferentin): „Mach dir klar, wo Deine Grenzen sind und zeige sie konsequent auf.“ Wie also die Balance finden? „Auch mal „Nein“ sagen bedeutet nicht, dass Du nicht teamfähig bist oder einen schlechten Ruf bekommst, sondern zeigt, dass Du Dir Deiner Kapazitäten bewusst bist.“ Und wer sich seiner Kapazitäten bewusst ist, überarbeitet sich nicht in einen Erschöpfungszustand, aus dem es sich schwer wieder rauskommen lässt. Stattdessen sollten wir offen und flexibel bleiben, wenn es um neues Wissen geht: „Ich war besonders davon überrascht, dass viele meiner Kolleg*innen, vor allem die Älteren, auch immer noch Neues lernen und sich ihrer Sache auch nicht immer so sicher sind.“

 

Der Job verändert dich, der Job verändert sich

 

Ein Job ist nicht nur Berufs-, sondern auch Lebenserfahrung. „Mein Job hat mich noch neurotischer gemacht“, gibt P., ein ehemaliger Account Direktor, jetzt Freelance-Projektmanager zu. „Alle Freizeitaktivitäten werden effizient gestaltet. Es fällt mir zunehmend schwerer auf Menschen Rücksicht nehmen zu wollen, die nicht zielgerichtet durchs Leben kommen.“ Mit Blick auf die Zukunft erzählt uns P.: „Für mich persönlich hat sich das Thema „Karriere“ - im klassischen Sinne einer Leiter nach oben - an einem Punkt irgendwann erledigt, weil ich weder laut sein will - noch weiterhin 60 Stunden in der Woche arbeiten wollte.“ In einer Arbeitswelt, in der es der jüngeren Generation nicht mehr nur um abgesessene Stunden, sondern um abgeschlossene Projekte geht, steht er mit diesem Mindset gar nicht so alleine da. 

 

Ähnlich sieht es auch A., Lead Designerin, mit der wir über ihren Berufsweg gesprochen haben. Ihr Tipp: Arbeitgeber danach auszusuchen, die Expertise als ihr Kerngeschäft betrachten. Man wird besser gefördert und automatisch als wertvoll angesehen. Sie schaut positiv auf ihre Berufserfahrung zurück und sagt: „Ich bin kreativer, neugieriger und lösungsorientierter.“ Eine schöne Zusammenfassung der Skills, die wir im Job erlernen können.

 

 

* Alle Namen von der Redaktion geändert. 

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