Du willst kreativ sein? Träum weiter.
Nichts Neues aus dem Büroalltag: Man sitzt mal wieder in einem Montags-Meeting, bei dem die zweite Stunde auch schon längst geschlagen hat. Oder zerbricht sich ganz allein, an einem Freitag Abend, zum 10. Mal den Kopf darüber, wie man von A wie Angebot nach Z wie Zielgruppe noch effizienter kommt. Und plötzlich... ist man mit seinen Gedanken überall. Außer dort, wo man eigentlich sein sollte (und wollte): Bei der Sache. Und das ist auch gut so. Vor allem für alle, die Tag für Tag auf der Suche nach neuen kreativen Lösungen sind. Sagt jedenfalls die Wissenschaft und hat für dieses Geister-Phänomen schon längst einen passenden Begriff gefunden: Tagträumen.
Was ist kein Tagtraum?
Wenn man sich zum Beispiel nach einer üppigen Kantinen-Mahlzeit ein kleines Mittagsschläfchen an seinem Schreibtisch gönnt. Denn im Vergleich zu Situationen, in denen unser Gehirn auf Schlafmodus schaltet, werden Tagträume immer im wachen und sehr aktiven Zustand erlebt.
Tagträumen - die neue Kreativitätstechnik?
Bis vor kurzen waren Tagträume in Fachkreisen "verpönt" und laut wissenschaftlichen Erkenntnissen ein No-Go in Hinsicht auf die Produktivität. Heute ist man sogar der Meinung, dass sie nicht nur ganz normal sind, sondern auch äußerst essentiell. Vor allem für Menschen, die nicht nur von Ruhm und Ehre im Job träumen, sondern insbesondere von einem: Einer kreativen Problemlösung und den mit nichts zu vergleichenden "Yessss!"-Effekt. So haben beispielsweise die aktuellen Untersuchungen von Benjamin Baird und Johathan Schooler (http://www.welt.de/gesundheit/psychologie/article13813193/Tagtraeume-spornen-die-Kreativitaet-an.html) von der Universität Kaliforien in Santa Barbara ergeben: Tagträume födern die Kreativität. Kleine Ablenkungen steigern die Arbeitsleistung.
Wie kommt man am besten zu einer Tag-Traum-Lösung?
Ob im Job oder im Leben: Wer gar nichts tut, wird es nie zu etwas bringen. Und schon gar nicht zum Ideenreichtum. Denn die Muse entsteht nicht beim Rumwelzen auf der Couch oder beim Bau von sinnesleeren Luftlöchern, sondern bei geistig wenig fordernden Tätigkeiten. Dabei ist es jedoch wichtig, das jeweilige Problem bereits zu kennen und sich mit seiner Lösung im Vorfeld beschäftigt zu haben. Daher unser Tipp: Einfach zwischen Problem und Lösung seine E-Mails checken, mit dem Bürokollegen eine Runde kickern oder den Praktikanten nach Hause schicken und seine Sachen selber kopieren.
Kann Tagträumen zum Alptraum werden?
Ein Pilot würde wahrscheinlich diese Frage eindeutig mit "Ja" beantworten. Denn was gibt es (lebens)gefährlicheres als einen vor sich hin träumenden Steuermann der Lüfte. Ein Kreativer dagegen kann ruhig weiter tagträumen. Und soll. Wenn er mit seinen Ideen am liebsten die ganze Welt auf den Kopf stellen will.
In diesem Sinne: Schönen Arbeitstag und tolle Tagträume uns allen!
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