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Ein nachhaltigeres Design ist möglich

Die Infrastruktur von Websites und Apps benutzt Energie, das ist uns allen klar. Aber wir können sie so gestalten, dass sie effizienter und damit grüner ist? Auftritt: nachhaltiges Design. 

Noch ist das Thema grünes Design nicht im Mainstream von UX/UI angekommen, aber es gibt immer mehr grüne Design-Diskussionen und Ansätze. Wie zu erwarten bei einem so durch und durch digitalen Thema, gibt es eine internationale Community, die sich online austauscht und gegenseitig mit Wissen unterstützt. Gerade im englischsprachigen Internet hat ökologisches Design bereits viele Fürsprecher und Akteur*innen. In Deutschland gibt es noch viel nachzuholen, so gibt es kaum spezialisierte Designer*innen oder Agenturen, doch das ändert sich gerade. Auch das Bewusstsein der Website-Betreibenden und Unternehmen ändert sich und es kommen Fragen auf: Die Website oder App soll jetzt auch noch ökologisch sein? Wie das? Wie alles, was neu ist, kann das überfordern. Doch es muss nicht schwer sein, nachhaltig zu denken. Genauso wie eine geschlechtergerechte Sprache oder ein Design mit möglichst wenig Barrieren zu Nachhaltigkeit gehört und Konsens geworden ist, wird es wohl auch bald so mit grünem Design sein. 

Grünes Design kann gesellschaftlichen Wandel stimulieren 

„Es beginnt schon mit der Größe von Bilddateien oder Videos“ sagt Sandy Daehnert auf die Frage, was wir alle tun können, um unsere Websites grüner zu machen. Sie ist Expertin für grünes UX/UI und hat sich in den letzten Jahren immer tiefer eingefuchst. Daehnerts Reise in die Welt der ökologischen Nachhaltigkeit begann mit einem Aufenthalt in Südamerika, bei dem sie für NGOs arbeitete und in Kontakt mit Umweltschutz kam. Zurück in Deutschland, musste sie sich erstmal sortieren. Wie in einer Konsumgesellschaft überleben und Sinn finden? Mit ihrem Hintergrund in UX/UI hatte sie bereits ein Standbein und Berufserfahrung, so war es der Zufall, der sie auf das Thema nachhaltiges Design brachte. Sie wurde um einen Vortrag zum Thema gebeten, arbeitete sich ein und vor ihr tat sich eine Welt auf, in der sie jetzt aktiv mitmischt. Vor ein paar Jahren gab es zwar noch wenig Ressourcen oder gar Agenturen im Bereich nachhaltiges Design, sie fand also eine Nische.

Es gibt viele grüne Hebel

Ein nachhaltiger Umgang mit dem Internet kann schon beim Hosting anfangen: Es gibt Anbieter, die ganz auf nachhaltigen Strom setzen. Dann kommen Themen wie Templates und Code hinzu: Wie effizient funktionieren sie und wie kann hier entschlackt werden? Der Weg in Richtung Nachhaltigkeit geht weiter über den Content hinaus, auch Animationen und ihr Datenvolumen bis hin zu Klickpfaden werden untersucht. Und auch andere Felder wie SEO überlappen sich mit nachhaltigem Design, denn eine SEO-effiziente Seite ist oft auch eine grünere Seite. Praktisch, oder? So muss eine nachhaltig gebaute Website nicht gleich nach öko oder öde aussehen. Ein Klischee, das immer mal aufkommt. 

Wer sich bei seiner eigenen Website unsicher ist, kann den Website Carbon Calculator nutzen und den Impact der eigenen Seite messen. Doch es sind nicht die vielen kleinen Websites, die das Problem sind, sondern die großen Websites der Big Player mit hohem Traffic. Gerade hier muss ein Umdenken stattfinden und das kann nur durch viele Befürwortende passieren. Je mehr Menschen überhaupt von der Möglichkeit wissen, dass das Web grüner gestaltet werden kann, desto mehr entsteht ein Bewusstsein dafür und können daraus konkrete Maßnahmen abgeleitet werden. 

Die Zukunft des Webs wird grüner

„Wir brauchen mehr Designer*innen, die grün denken“, findet Daehnert und fordert indirekt dazu auf, dass mehr Menschen sich weiterbilden. Ressourcen gibt es viele, Sie empfiehlt allen Neugierigen, sich einzulesen, einzunerden und aktiv in den Austausch zu gehen. Ein möglichst geringer ökologischer Fußabdruck ist auch im Internet möglich – eine Message, die Hoffnung macht.

Wer mehr über nachhaltiges Design erfahren will, findet bei Sandy Daehnert Input: greentheweb.com

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