Flop-Job Werbung: Hauptsache, gute Stimmung.

Die Luft ist raus.

Das Image der Werbebranche ist schlecht. Noch schlechter ist das Gehalt. W&V spricht sogar von einer Flop-Branche. Der aktuelle Gehaltsreport von Stepstone offenbart, wie miserabel es um die Werber steht. Bleiben die guten Leute bald völlig weg? Kommentar eines Recruiters zum Flop-Job Werbung: ?Ja, es stimmt. Die Werbebranche ist ein Flop. Zumindest, wenn es nach dem Geld geht. Im Bereich Marketing und Werbung werden laut Stepstone jährlich knapp 39.000 Euro verdient - im Schnitt und ohne Rücksicht auf die Berufserfahrung. Damit bekommen Werber noch weniger als die Mitarbeiter aus der Branche Gesundheit und soziale Dienste.
Viele, die aus Agenturen zu uns kommen, klagen über lange Arbeitszeiten, Überbelastung und eine negative Work-Live-Balance. Zu Recht. Nach wie vor sind die Anforderungen in den Agenturen hoch. Das Leben findet zum großen Teil in der Agentur statt. Abends brennt das Licht. Unregelmäßige Wochenendarbeit ist selbstverständlich.

Für viele Agenturen bittere Realität: Der Nachwuchs bleibt aus.
?Als Agentur zu glauben, ein hippes Image reiche aus, wird sich auf Dauer nicht bewähren. Wir merken bei unserer Bewerberauswahl, wie stark sich die Wünsche, aber auch die Ansprüche der jungen Generation verändert haben. Ihnen geht es keineswegs nur um das Gehalt. Die jungen Bewerber fordern eine tolle Aufgabe und viel Abwechslung im Job. Auf Platz Eins bei der Wahl des Arbeitsplatzes liegt das Betriebsklima. Gefolgt von sozialer Verantwortung und Kompetenz der Führungskräfte. Auch die Vereinbarkeit von Berufs- und Privatleben sowie neue Formen der Zusammenarbeit rangieren ganz oben.

Der Clash der Generationen ist auch ein Clash der Kulturen
?Das Selbstbewusstsein der jungen Menschen unter 33 Jahren ist groß. Vielleicht manchmal zu groß. Ganz anders die amtierenden Führungskräfte um die 40. Sie haben ihren Aufstieg durch viele Überstunden und 100%igen Leistungseinsatz erreicht. Und waren oft bereit, unentgeltlich zu arbeiten, um ihren Erfolgswillen zu beweisen. Das Selbstbewusstsein der jungen Menschen wirkt auf sie irritierend. Der Nachwuchs bringt hingegen ein Wissen mit, das die Vertreter der Generation X bei ihrem Berufsstart nicht unbedingt hatten: Sie waren im Ausland, sind technikaffin und kennen sich gut in den digitalen Medien aus.

Bleiben die guten Leute bald weg??
Nicht nur Unternehmen, sondern auch Agenturen müssen an ihrem Image arbeiten. Es gibt die Möglichkeit, dass unsere Branche auch in Zukunft noch für die guten Leute attraktiv sein wird. Diejenigen, die echtes Employer Branding betreiben, profitieren aus unserer Erfahrung spätestens nach zwei Jahren von einer starken Marke. Es gibt heute schon Agenturen, die vormachen, wie es funktioniert. Sie investieren in faire Arbeitsbedingungen, kompetente  Vorgesetzte, ein gutes Betriebsklima, Weiterbildung,  Teilzeit für Mütter, oder Kinderbetreuung. Flexible Arbeitszeiten helfen im War for Talents. Mitarbeiter, die wir dort sprechen, wollen auch nach zwei Jahren noch nicht weg. Ein Ritterschlag.

Vom Flop-Job zum Top-Job. ?
Die Situation ist nicht unumkehrbar. Das Wichtigste, was eine gute Agentur braucht, sind qualifizierte Mitarbeiter. Die, die Agenturen schon haben. Und die, die noch kommen werden. Hoffentlich.

Kommentare (0)

Keine Kommentare gefunden!

Neuen Kommentar schreiben

Apply to DESIGNERDOCK!

Abonnieren Sie unseren Newsletter

WIR FREUEN UNS VON DIR
ZU HÖREN!

Kontaktiere uns ganz einfach über unsere Formulare, per E-Mail oder einen Anruf.