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Gesundheit im Home Office – Ein Reminder

Wir haben in den vergangenen Monaten schon eine ganze Menge darüber gelesen, aber mit der Zeit schleichen sich alte Muster ein, weil wir uns ans Home Office gewöhnen oder uns zuhause einfach zu sehr zuhause fühlen um hier auch noch auf die eigene Personalhygiene zu achten. Das gilt auch für all diejenigen unter uns, die nicht erst seit einem einem guten Jahr von zuhause aus arbeiten. Ein kleiner Reminder kann also nicht schaden.

Was kann ich für mich tun?

Mit der Normalität, die ein Arbeiten in relativer Isolation für uns inzwischen darstellt, steigt die Gefahr, dass wir die Verantwortung für das eigene Arbeitsumfeld und die Abläufe darin vernachlässigen, die uns im Home Office zusätzlich zur Erledigung unserer Aufgaben zukommt. Die Selbstfürsorge am Arbeitsplatz darf nicht darunter leiden, dass er sich in den eigenen vier Wänden befindet. Je mehr sich Arbeit und Privatleben vermischen, desto wichtiger ist ein Augenmerk auf die eigenen Ressourcen und die Regeneration dieser.

Die folgenden Aspekte sollte man dabei nicht außer Acht lassen:

Arbeit und Freizeit trennen

Schon einige Zeit vor Beginn der Corona-Krise fand eine Studie der Hans-Böckler-Stiftung heraus, dass rund 45% der im Home Office beschäftigten nach der Arbeit schlecht abschalten können (Die Quote ohne Home Office lag bei 26%). Durch die angespannte Lage am Arbeitsmarkt dürfte sich der Druck, stets erreichbar zu sein, noch erhöht haben. Dadurch steigt auch die Gefahr, dass die wichtigen Erholungsphasen kürzer werden und ihre ausgleichende Wirkung nicht mehr entfalten können. Damit tun wir weder uns selbst, noch dem vermeintlich auf unsere Erreichbarkeit erpichten Arbeitgeber einen Gefallen. Die volle Leistung können wir nur dann entfalten, wenn wir ausgeruht sind. Wie entgehe also ich der Falle, dass ich mich am Arbeitsplatz wie zuhause fühle und umgekehrt? Folgendes kann helfen:

Feste Arbeitszeiten kommunizieren und einhalten: Der Fokus auf das Einhalten der eigenen Arbeitszeiten ist im Home Office viel wichtiger als im Büro, weil die räumliche Distanz zur Arbeit fehlt. Es kann hilfreich sein, sich einen Wecker zum Arbeitsende zu stellen und/oder das damit einhergehende Ende der geschäftlichen Erreichbarkeit zu kommunizieren, zum Beispiel durch eine entsprechende E-Mail Signatur, in der steht, von wann bis wann man erreichbar ist.

Das Büro abschließen: Nicht jeder hat zuhause den Luxus eines eigenen Büros, dass er oder sie zum Ende der Arbeitszeit verlassen kann. Hier kann es helfen, eine Schublade oder ein Schrankfach frei zu räumen, in dem man seine Arbeitsutensilien außer Sichtweite verstaut, um den Arbeitstag mental abzuschließen.

Die Uniform ablegen: Eine weitere Zäsur, die man zwischen Arbeit und Feierabend im Home Office setzen kann, ist das Tragen von Arbeitskleidung. Man muss sich dazu im eigenen Heim nicht unnatürlich aufbrezeln. Es genügt der Wechsel von einem bequemen Outfit in ein anderes. 

Zur Arbeit und nachhause gehen: Den inneren Overachiever, der sich auf diese Weise nicht vom Feierabend überzeugen lässt, kann man auch überlisten, indem einen Arbeitsweg vortäuscht. Das Abschalten und Runterkommen, das man sonst gezwungenermaßen auf einem Transfer vom Arbeitsplatz per Fahrrad, Auto oder ÖPNV erleben würde, fehlt im Home Office genauso wie umgekehrt auch das Einstellen auf den Arbeitstag auf dem Weg dorthin. Beides kann man durch einen kurzen Spaziergang simulieren, den man vor oder nach der Arbeitszeit einlegt.

Bewegung und Ernährung

Der tägliche Spaziergang tut auch in Pausen gut. Nicht nur um den Kopf freizubekommen und kreativen Akku aufzuladen. Auch Bewegung ist im Home Office mitunter wichtiger als im „echten“ Büro, sei es weil der ergonomische Bürostuhl oder der höhenverstellbare Schreibtisch fehlen, oder weil man in Ermangelung physischer Meeting-Räume über längere Zeitstrecken am Arbeitsplatz klebt. Die embryonale Haltung, die wir im Home Office mitunter zu oft zum Arbeiten einnehmen, kann zu ernsthaften gesundheitlichen Problemen führen. In der klassisch zusammengedrückten Arbeitshaltung auf dem Sofa quetschen wir zum Beispiel unsere Organe ein und beeinträchtigen so ihre Funktion. Wir sollten also für die Möglichkeit einer gesünderen Sitzhaltung sorgen und uns regelmäßig daran erinnern, diese einzunehmen.

Wie im „normalen“ Büro sollte man auch im Home Office mindestens einmal pro Stunde aufstehen und sich bewegen. Daran kann man sich bequem per App erinnern lassen. Ob man dann eine kurze, den Rücken entspannende Übung wie Armkreisen macht, eine kurze Meditation, oder lüftet oder eine Runde um den Block geht ist einerlei. Es hilft auch schon ein Gang zum Kühlschrank oder zum Wasserkocher. So ist es auch sinnvoll, wenn wir Essen oder Trinken nicht direkt an unserem Arbeitsplatz horten, sondern jedes Mal extra aufstehen müssen, wenn wir zum Beispiel ein neues Glas Wasser möchten. Doch nicht nur der Weg ist das Ziel. „Du bist, was du isst“ gilt auch im Home Office. Genau wie die goldene Gesundheitsregel, dass man den Körper einmal am Tag ins Schwitzen bringen sollte, um den Kreislauf bei der Stange zu halten. 

Meetings sinnvoll gestalten

Zu guter Letzt kann ein Reality-Check in Sachen Meetingkultur im Home Office genauso wenig schaden wie im Büroalltag. Täglich acht Stunden in Videomeetigs zu verbringen, ist anstrengend und in den wenigsten Fällen sinnvoll. Die Verlockung, das eigene Engagement für ein Thema durch Anwesenheit im Meeting zu demonstrieren ist zwar in Zeiten der relativen Isolation noch höher als sonst, bleibt aber genauso fragwürdig.

Es ist wichtig, mit den Kollegen in Kontakt und Austausch zu bleiben. Das funktioniert aber durch sporadische Telefonate oder Spaziergänge, zu denen man sich zu zweit verabredet, besser als in virtuellen Gruppentreffen. 

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