Meeting-Kultur(en): Wer meetet wie oft und wie gut?

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Sitzen ein Deutscher, ein Amerikaner, ein Franzose, ein Schwede und ein Brite im Meeting. So oder so ähnlich könnte ein Meeting-Kulturen-Witz beginnen, der die stereotypen, nationalen Charaktere beim Diskutieren auf die Schippe nimmt. Vorher aber die Frage: Wer trifft wie oft aufeinander? Laut ariva.de leiden vor allem die Deutschen und die Schweden an „verschärfter Meetingitis“. Mit vier Treffen pro Woche liegen sie weit vor den Engländern (3,1 Meetings pro Woche) und den Franzosen (1,6 Meetings).

Der aktive Mecker-Deutsche
Im internationalen Vergleich sind die Deutschen laut einer Studie von Schell Marketing Consulting am unzufriedensten mit ihren Meetings: Nur knapp über die Hälfte der Befragten halten sie für produktiv. Dass vor allem die Deutschen ihre Meeting-Kultur beklagen, ist laut Schell auch Mentalitätsfrage: „Franzosen kommen einfach zehn Minuten später, aber die Unpünktlichkeit stresst niemanden. Deutsche sind pünktlich und ärgern sich, wenn andere unpünktlich sind.“

Das hat auch die Studie einer Forschergruppe um Nale Lehmann-Willenbrock von der Freien Universität Amsterdam herausgefunden: Der Deutsche jammert und ist problemfixiert. Im Vergleich zu den Amerikanern jammern die Deutschen doppelt so oft. Doch was die aktive Beteiligung an den Meetings angeht, sind die Deutschen ebenfalls an der Spitze: 91,1 Prozent der Teilnehmer bringen sich produktiv in die Besprechung ein, in Frankreich zum Beispiel nur 84 Prozent (Quelle: Schell).

Der lösungsorientierte Amerikaner
Die Amerikaner zeigen laut Nale-Willenbrock mehr positive Gefühle: Sie ermuntern, unterstützen, zeigen Dankbarkeit und lachen häufig in ihren Meetings.

Der gemütliche Franzose
Laut Schell-Umfrage ist den Franzosen die Atmosphäre eines Meetings besonders wichtig. Sie legen auch hier großen Wert auf das Savoir-vivre – leckere Häppchen und eine gute Beziehung zum Sitznachbarn gehören in jedem Fall für sie dazu.

Der passive Brite
In England werden Meetings fast immer von Führungskräften geleitet. So kommt es, dass sich die teilnehmenden Mitarbeiter eher zurück nehmen und sich passiv und destruktiv verhalten.

Der qualitätsbewusste Schwede
Die Schweden hingegen nehmen aktiv und konstruktiv an ihren Meetings teil. Insgesamt sind ihnen eine hochkarätige Besetzung, eine qualitativ konstruktive Auseinandersetzung und ein abschließender Konsens wichtig. Daher kommen die Schweden auch zu dem Schluss, dass ein Meeting eine durchaus gewinnbringende Zusammenkunft ist.

Übrigens: Dass sie dösen, herumspielen, SMS verschicken, sich destruktiv verhalten, etwas anderes erledigen oder gar an Erotisches denken – das geben nur 0,2 Prozent der Befragten zu. Und in Australien schaltet jeder dritte Manager bei öden Besprechungen manchmal völlig ab – und schläft ein, besagt eine Studie der University of South Australia.

Und, wo erkennt ihr euch wieder?

 

Hintergrund/ Methoden:

Methode der Forschergruppe um Nale Lehmann-Willenbrock von der Freien Universität Amsterdam: Die Sozialforscher ließen insgesamt 73 US-amerikanische Studenten und 52 deutsche Studenten in jeweils 15 Kleingruppen darüber diskutierten, ob ein bestimmter Student an einer Elite-Uni promovieren sollte oder nicht. Sie mussten dabei zu einer einmütigen Empfehlung kommen.

Schell Marketing Consulting hat Umfrage unter 1.017 europäischen Führungskräften und Mitarbeitern durchgeführt und in Deutschland, Großbritannien, Frankreich und Schweden jeweils mindestens 250 Firmenvertreter interviewt.

Quellen:

karriere.de

channelpartner.de

ariva.de

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