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Mit der Personalberaterbrille - Die österreichische Kommunikationsbranche 2017

Die österreichische Werbewirtschaft ist eine kleine, aber äußerst feine Welt für sich. Die Menschen, die in der Branche arbeiten, sind mir ein persönliches Anliegen. Nicht nur als Personalberater, sondern auch aus langjähriger Erfahrung als Art und Creative Director. Es ist unglaublich spannend zu beobachten, was sich derzeit auf dem Markt tut. Globale, aber auch regionale Veränderungen mischen den Mikrokosmos der hiesigen Werbewirtschaft stark auf.

Der österreichische Markt im Wandel

Bedingt durch den internationalen Wettbewerb lassen inzwischen viele Global Player ihre Kommunikation zentral aus Deutschland oder international erarbeiten und umsetzen. Milka war zum Beispiel noch vor 10 Jahren ein großer Etat hierzulande, wird inzwischen aber weltweit von Amsterdam aus betreut. Es weht ganz sicher ein etwas kälterer Wind als früher, werbende Unternehmen schauen inzwischen sehr genauer hin wo sie wieviel ausgeben und investieren. Die geringeren Budgets hindern die Szene aber nicht daran, jedes Jahr in Cannes vertreten zu sein und auch in der Exekution absolute Top-Klasse zu produzieren (z. B. die T-Mobile Kampagne von JvM).

Etatsplitting statt großer Etats

Marketingperformance läßt sich bekanntlich in digitalen Werbekanälen nahezu exakt messen. Werbemaßnahmen werden entsprechend spezialisierter, was manchen in die Karten spielt, anderen natürlich weniger. Grundsätzlich hat es aber zur Folge, dass anstatt großer Etats sehr gezielte projektbezogene Aufträge vergeben werden. Das wiederum führt dazu, dass sich hier in Österreich die ganz großen Agentur-Schiffe langsam auflösen und immer mehr sehr gute, kleine Agenturen auf den Markt kommen. Das Antoni- oder Roter Hirsch-Prinzip (maßgeschneiderte Agenturlösung für einen großen Kunden) wird immer öfter gelebt: Kleine Agenturen mit einem oder zwei großen Kunden sprießen aus dem Boden.

Digitale Spezis gesucht wie nie zuvor

Dass sich bei diesem Stand der Dinge die Suche nach digitalen Fachkräften auch in Österreich widerspiegelt ist kein Wunder. Es herrscht wirklicher Mangel an erfahrenen UX Designern, digital profilierten Creative Direktoren, Programmierern usw. Auch, wenn wir aus unseren deutschen Designerdocks ähnliches hören, hinkt Österreich in dem Bereich leider noch etwas hinterher. An eigentlichen Stellen mangelt es nicht, nur an qualifiziertem Personal in der Breite. Wir als Personalberater merken in jedem Fall, dass gerade jetzt eine Personalberatung wie Designerdock so gefragt ist wie selten zuvor. Viele klein bis mittel aufgestellte Unternehmen und Agenturen, die wie alle anderen auch verstärkt nach passenden Profis suchen, merken hierzulande erst seit kurzem, wieviel Arbeitszeit und damit auch Geld sie sich eigentlich sparen können, indem Ihnen ein Personalberater unter die Arme greift.

Österreichische Agenturen bieten flachere Hierarchien

Ich kann aus eigener Erfahrung sagen, dass es hier trotzdem hervorragende Möglichkeiten gibt, auf tollen Marken kreativ zu werden. Die Wege sind hier schlicht kürzer, man kann auch große Ideen relativ leicht und schnell umsetzen, da es weniger Hierarchiestufen gibt als in großen, deutschen Unternehmen. Generell reden einfach weniger Leute mit, auch auf Agenturseite.

Immer mehr Arbeitnehmer wollen selbständig sein

Ich beobachte eine starke Tendenz zur Selbständigkeit unter senioren Kreativen, die sich nicht nur aus den projektbezogenen Etats erklären lässt. Agenturen sind sicherlich oft gezwungen, auf freie Fachkräfte zurückzugreifen, da die langfristige Bindung zum Kunden fehlt. Trotzdem bin ich der Meinung, dass es in erster Linie ein aus einem starken Selbstbestimmungsbedürfnis entstandener Trend ist. Meiner Erfahrung nach ist das meistens eine temporäre Bewegung, mal in die eine, dann wieder in die andere Richtung. Im Moment tendiert man eben wieder zu mehr „Freiheit“. Bei den Beratern, egal ob junior, midlevel oder senior, ist es allerdings genau andersherum: hier sind Agenturen wie auch Bewerber immer noch stark an festen und langfristigen Anstellungsverhältnissen interessiert.

Mein persönliches Fazit

Generell sehe ich die österreichische Agenturlandschaft trotz bedeutender Umschichtungen als sehr innovativ, abwechslungsreich und vielschichtig an. Es gibt auffällig viele, sehr gute Grafik Designer, vor allem im Branding-Bereich. Nicht nur in Wien, sondern auch in Graz, Salzburg und Linz. Wirklich talentierte, super ausgebildete Leute. Gerade die Hochschulen wie die FH JOANNEUM in Graz oder die Hochschulen in Wien sind absolute Spitzenklasse.


Ein paar Worte über Patrik von unserem Dockblog-Team:

Patrik wollte, wie er selbst sagt, nach so vielen Jahren in der Werbung „einfach mal etwas anderes machen“, ohne den Kontakt zur Materie komplett zu verlieren. Ihm hat das Erkennen und Fördern von Talenten schon immer sehr gefallen und nun kann er das in den täglichen Interviews, die er führt, „total ausleben“. Für ihn ist das oft „wie eine Art Mini-Coaching mit Mappenberatung“. Er hat sich zudem über die Zeit ein großes Netzwerk aufgebaut, was ihm immens hilft. Seine ehemaligen Arbeitgeber und Teams unterstützen ihn auf seinem neuen Weg und andersherum weiß er eben genau was sie suchen. Erfahrung und Bauchgefühl spielen beim Jobmatching eine große Rolle. Aber auch mit Kunden das richtige Profil herausarbeiten und dann genau den passenden Kandidaten zu finden, macht ihm großen Spaß. Wir finden, dass Maria Roth und Patrik Sünwoldt ein spitzen Inhaber-Team sind und versprechen uns viele spannende Entwicklungen in unserem Wiener Dock.

Suchst Du gerade nach einem neuen Job in der Branche? Kontaktiere Patrik einfach direkt via Email, Telefon, LinkedIn oder XING.

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