NO BULLSHIT BINGO oder vom Joch der Selbstoptimierung
Irgendwann als Teenager habe ich mir vorgenommen, mich immer wieder selbst zu hinterfragen. Ich wollte nicht eine dieser Erwachsenen werden die immer meinen, die Weisheit für sich in Anspruch nehmen zu können. Daher machte ich es mir zur ultimativen Aufgabe mir mein eigenes neugieriges Ich, das beständig nach Verbesserung oder Veränderung strebt, zu bewahren.
Und heute? Bin ich Ü30 und ertappe mich manchmal bei Sätzen wie „das ist so“ oder „das machen wir immer so“. Trotzdem scheine ich nachts gut schlafen zu können. Wie so viele andere. An einem Tag Anfang diesen Jahres, den Kopf voller guter Neujahrsvorsätze, erfuhr ich von einem Seminar, das unser Kooperationspartner der ADC zum Thema „Storytelling“ bekannt gab. Geschichten gut zu erzählen, könnte nach meiner Ansicht dabei helfen, diese Kluft zwischen den Generationen zu durchbrechen. Vielleicht liegt es lediglich an der Art, dass wir unterschiedlich kommunizieren. Warum ist die eine Geschichte gut erzählt und wird angenommen und die andere nicht?
Wer, wie ich, das Storytelling zur Profession gemacht hat, weiß zudem, dass auch die beste Story gnadenlos langweilig wird, wenn der innere Märchenonkel immer nur die eine grimmsche Struktur wiederholt. Hat mich die Wiederholungstaste im alltäglichen Waschgang mürbe gemacht? Sollte ich die Reset-Taste drücken und ganz von vorne denken? Der ADC als Club der Top-Kreativen schien mir die beste Adresse für meine Selbstoptimierungspläne.
Wenige Wochen darauf im Seminar. Ralf Grauel und Michael Matthiass, beide bekannte ADC-Mitglieder und jeder für sich eine Ikone auf seinem Gebiet, geben zum ersten Mal ein gemeinsames Stell-Dich-Ein zum professionellen Geschichten Erzählen. Die Teilnehmer-Gruppe ist gemischt. Von Berufseinsteigern, gestandenen Journalisten, Textern und Marketing Allroundern ist alles dabei. Journalist Grauel und Texter Matthiass erklären den Plan: 18 goldene Regeln sollen das Storytelling (und Mining) leichter machen, dann müssen die Anwesenden selbst ins kalte Wasser springen, erst mündlich dann schriftlich. Schnell stellt sich heraus: Hier sitzen zwei, die es gewohnt sind, Ideen zu sezieren und zu kritisieren. Ihre persönliche Einschätzung ist die Essenz des Seminars. Nach zwei Tagen ist das Hirn vollends zugeparkt mit eigenen und fremden Ideen.
Ich zuckele langsam gen Ausgang und horche in mich hinein. Ich denke an Christopher Bookers sieben Urgeschichten und frage mich, ob mein inneres Teenagermonster überwunden werden konnte. Kaum gedacht, klopft es mir auf die Schulter und flüstert: Es wird ein langer, steiniger Weg. Gib nicht auf. Viele Berge und Monster wirst du noch bezwingen müssen, doch du kleiner Hobbit wirst es schaffen, solange du nur neugierig bleibst. Ist. Jetzt. Nicht. Sein. Ernst. Oder?
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