Recruiting-Revolution? Oder wie werden anonymisierte Bewerbungen in der Kommunikationsbranche bewertet?

Als letzten Dienstag die Antidiskriminierungsstelle des Bundes in Berlin die Ergebnisse des Pilotprojektes „Anonymisierte Bewerbung“ vorstellte, gab es zwei Gewinner: Frauen und Migranten. Wir haben bereits letztes Jahr über den Großversuch berichtet.

Wie kann man nun dieses Ergebnis für die Kommunikationsbranche bewerten?

In der W&V kamen verschiedene HR-Manager aus Agenturen zu Wort, der Tenor geht insgesamt aber in die gleiche Richtung: In der Kommunikations- und Kreativbranche ist eine Vielfalt an Mitarbeitern unerlässlich. Ausschlaggebend ist aber die Qualifikation.

Ilka Sauer, Director People Development, bei der DDB Tribal Group, bringt es auf den Punkt: "In modernen HR-Abteilungen, insbesondere in Agenturen, stellt sich die Frage nach Anonymisierung eigentlich gar nicht. In erster Linie geht es um Kompetenz. Und es geht um Vielfalt: Diversity. Unterschiede in Geschlecht, Alter, Nationalität, etc. sind für uns sehr wichtig, weil sie unsere Kreativität und Innovationsfähigkeit - auch gerade im Hinblick auf internationale Etats und Kampagnen - steigern. (...) Und auch in Sachen Gleichberechtigung sehe ich keine Probleme: Ohne Quote oder Anonymisierung hat DDB Tribal drei Frauen und drei Männer im Top Management." (Quelle: W&V)

Der Schwerpunkt bei der Auswahl der Kandidaten für DESIGNERDOCK liegt ganz klar auf den Kompetenzen und der Qualifikation. „Eine Altersangabe und Foto liegen uns in der Regel zwar vor, aber in erster Linie geht es um die Erfahrung und das Know-how,“ erklärt Kristin Louis, Geschäftsführerin der Niederlassung Berlin. „Erfüllen diese Angaben unsere Erwartungen, laden wir die Kandidaten zum persönlichen Gespräch ein. Überzeugt ergänzend auch die persönliche Performance, empfehlen wir sie an unsere Kunden weiter - ohne Foto und mit dem Fokus auf die Qualifikation.“

Anonymisiertes Bewerben – wie ist eure Meinung dazu?