Schönheit - ein unbeschriebenes Erfolgsgeheimnis?
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ER - was für ein toller Typ (!), im besten Alter seines Lebens, gut aussehend und gut riechend, charmant, humorvoll, durchtrainiert - setzt bei Verhandlungen um Alles oder Nichts nicht nur auf seine langbewährte Kompetenz. Und SIE: Perfekt gestylt, geschminkt, schön schlau und schön - stolziert von einem Konfi in den anderen, auf Schuhen, die mindestens so hoch wie ihre Ansprüche im Job sind. Willkommen in der Berufswelt der neuen Generation. In einer Welt, in der das dritte Auge nicht nur am After-Work-Buffet mitisst und -trinkt, sondern auch im Arbeitsalltag gravierend mitentscheidet, ob, und wenn ja wieweit und ganz besonders wer auf der Karriereleiter weiter kommt. Oder etwa nicht?
Lieber ganz schön & schlau als ganz schön blöd:
Sonja Bischof - Professorin für Betriebswirtschaftslehre - beschäftigt sich bereits seit den 80ern mit dem Zusammenhang "Aussehen und Karriere" in Deutschland. So stellte sie (für uns, ehrlich gesagt, ziemlich überraschend) bei ihrer 1. Erhebung 1986 fest, dass nur 6% der befragten Führungskräfte der Ansicht waren, die äußere Erscheinung spiele beim Karrierestart eine wichtige Rolle. Bei ihrer 5. Befragung im Jahr 2008 dagegen waren es aber schon 32%. Und bei Frauen - sogar 36%. Und heute? "Kein anderer Erfolgsfaktor ist in so einem Maße wichtiger geworden wie die äußere Erscheinung. Wir leben nun einmal in einer Bilderwelt", so die Forscherin.
Dass Schönheitsdruck auf die Psyche drücken und im schlimmsten Fall sogar krankmachen kann, ist heutzutage vielen bekannt. Und insbesondere in unserer Werbeposterbranche ist das Aussehen das A und O. Jedenfalls hinter der Kameramann-Linse. Und wie sieht es im Hintergrund, also in unseren Reihen, aus? Wir halten jetzt ein für allemal fest: Sympathie ist wichtiger als das Aussehen der Kandidaten. Andere behaupten sogar:
Sympathie ist wichtiger als Kompetenz:
So stellten die US-Experten im Jahr 2012 fest, dass die Arbeitgeber Bewerber auswählen, die ihnen persönlich am liebenswürdigsten erscheinen. Die Kompetenz der potentiellen Mitarbeiter bleibt dabei an zweiter Stelle. Man fand heraus, dass nicht unbedingt die fähigsten Mitarbeiter den Job bekamen, sondern die, die sich mit dem Chef auf der gleichen Wellenlänge und Gefühlsebene befanden. Was jedoch nicht bedeutet, dass der Arbeitgeber nicht auf die Qualifikation seiner Bewerber Wert legt. "Natürlich suchen Arbeitgeber die Mitarbeiter, die am fähigsten sind. Darüber hinaus möchten sie aber auch Menschen, zu denen sie eine Bindung aufbauen können", meint Studienautorin Lauren A. Rivera vom Institut für Management, Organisationen und Soziologie an der Northwestern University.
Unser Fazit:
Dem Arbeitgeber von heute geht es nicht darum, den Besten vom Besten vom Besten einzustellen. Sondern viel mehr den besten Freund für sein Unternehmen zu gewinnen, der sowohl mit dem Chef und seinem Team kann als auch selber was kann. Schließlich funktioniert es mit unseren Kaufentscheidungen auch nicht anders: Das Produkt muss etwas können. Eine persönliche Beziehung zur Marke muss dasein. Und schon haben wir das Ding in der Tasche, nicht wahr?
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