by Randall T. Clayton

So bereitest du dich am besten auf einen Jobwechsel vor

Endlich etwas Neues erleben. Veränderung atmen, Wertschätzung finden, den Kopf frei bekommen. Mit einem neuen Job verbinden wir die Chance auf mehr Glück und Wohlbefinden. Nicht selten jedoch setzt er uns am Ende unter Druck. Damit der Neuanfang entspannt gelingt, solltet ihr euch gut vorbereiten.

Dein alter Job ist nicht mehr wirklich zu ertragen. Die Strukturen haben sich verfestigt, eine Weiterentwicklung ist faktisch nicht möglich. Du zitierst dich nur noch selbst und bist chronisch unzufrieden. Deine Vorgesetzten torpedieren dich mehr, als dass sie dich fördern. Aussicht auf Besserung? Keine.

Wir erleben immer wieder Kandidaten, denen bewusst ist, dass sich für sie etwas ändern muss. Was immer der Grund sein sollte: Ein Jobwechsel gehört längst zum normalen Lebenslauf dazu. Egal, ob in eine andere Abteilung, eine neue Firma oder sogar ein fremdes Berufsfeld.

Was viele unserer Bewerber jedoch nicht wissen: wo anfangen? Sie müssen sich erst noch darüber klar werden, an welchen Schrauben sie drehen sollten. Jetzt sind klare Zielvorgaben wichtig. Diese 7 Tipps helfen euch, euren Jobwechsel geordnet anzugehen.

1. Wer bin ich?
Überleg dir möglichst präzise, was du von deinem neuen Job erwartest. Nicht immer bedeutet ein Wechsel auch mehr Glück. Überprüfe, wer du bist und in welchen Hierarchiestrukturen du dich am wohlsten fühlst. Ein Start-up fragt komplett andere Fähigkeiten ab, als die Marketingabteilung in einem großen Konzern.

Nach der Strategie des amerikanischen Bestseller-Autors Richard Nelson Bolles soll nicht die Firma den Bewerber auswählen, sondern der Interessent die Firma. Wo willst du dich beruflich hin entwickeln? Wie siehst du deine Zukunft in einem, fünf oder zehn Jahren? Welche Durststrecke musst du durchhalten, um vielleicht ein höheres Ziel zu erreichen?

Eine individuelle Karriereberatung oder ein Coaching zur Orientierung können helfen. Mit Experten fällt es leichter, deinen Wunschjob zu definieren und mit deinen persönlichen Präferenzen in Einklang zu bringen.

2. Besser nicht: kopflos kündigen
Finanziell sollte deine Kündigung in jedem Fall gut durchgeplant sein. Kein Geld für die Miete oder eine Sperrfrist von der Arbeitsagentur hat schon so manchen unnötig unter Druck gesetzt. Falls ihr die Möglichkeit dazu habt, sucht euch erst eine neue Stelle und kündigt dann. Informiert euch über Kündigungsfristen, Abfindungen und staatliche Transferleistungen.

Bloß nicht: von der Selbständigkeit fabulieren und sie erst nach der Kündigung angehen. Gerade auf Freiberufler warten jede Menge neue Anforderungen, Formalien und Kosten. Frage langjährige Selbständige nach ihren Erfahrungen. Und mach dir danach einen soliden Plan. Frust und ein leerer Geldbeutel lassen sich vermeiden.

3. Aktiviere dein Netzwerk
Einer der wichtigsten Punkte ist sicherlich das eigene Netzwerk. Nach wie vor vergeben Personalentscheider neue Jobs gerne durch Empfehlungen und persönliche Kontakte. Jetzt zahlt sich aus, was ihr im Idealfall schon über viele Jahre gepflegt habt. Keine Panik: Wer über keinen großen Bekanntenkreis verfügt, dem können professionelle Netzwerke und Personalvermittler wie DESIGNERDOCK helfen.

Sobald ihr euch dazu entschlossen habt, den Job zu wechseln, solltet ihr euer engstes Umfeld informieren. Achtet darauf, dass es sich nur um die verlässlichsten Netzwerkpartner handelt. – Es versteht sich an sich von selbst, trotzdem passieren hier immer wieder Fehler. Wir empfehlen dringend, erst nach eurer offiziellen Kündigung eure Jobsuche publik zu machen.

Gleichzeitig zahlt es sich aus, bei alten Vorgesetzen und Kollegen gut in Erinnerung zu bleiben. Auch wenn es schwer fällt: Bleibe positiv, mach gute Stimmung und lass dich nicht dazu hinreißen, verbal nachzutreten. Meistens begegnet man sich im Leben zweimal – und dein alter Arbeitgeber oder ehemalige Kollegen sind ein wichtiger Grundstein für neue berufliche Optionen.

4. Aktualisiere deine persönlichen Unterlagen
Jetzt heißt es, sich ganz viel Zeit nehmen. Bringt eure Bewerbungsunterlagen auf den aktuellen Stand – auch was Optik, Datenträger und Zeitgeist betrifft. Nutze bitte eher kein Zitat, um dich persönlich zu beschreiben. Prüfe, ob dein Bewerbungsstil überhaupt noch zu dir passt oder ob du dich seit der letzen Jobsuche deutlich verändert hast. Fotos sollten natürlich sein und zur Branche passen.

Ebenfalls zu deinen Bewerbungsunterlagen gehört das digitale Profil in den sozialen Netzwerken. Aktualisiert die Kanäle, überprüft euren Fußabdruck über Google, schafft euch eine digitale Identität im Netz. Auf Xing bitte keine Badefotos und auf Linkedin kein verwaister Lebenslauf. Je nach Berufsbild lohnt sich auch ein eigener Twitter-Kanal, über den ihr beruflich Relevantes kommuniziert. Doch Vorsicht: Hier ist sehr viel Fingerspitzengefühl gefragt. Eure politische Meinung an medialen Aufregerthemen interessiert euren neuen Vorgesetzten nicht unbedingt. Wer hier unsicher ist, sollte sich lieber zurückhalten.

Falls du weißt, welche neuen Arbeitgeber dir gefallen, kannst du ihnen aktiv auf den sozialen Kanälen folgen. Das zahlt sich aus: Spätestens im Vorstellungsgespräch, wenn dein neuer Chef oder deine neue Chefin sich darüber freut, wie gut ihr das Unternehmen und dessen Kommunikation kennt.

5. Schau genau hin
Ihr seid erstmal offen für alles? Besser ist es, gezielt nach einer Stelle zu suchen, die wirklich den persönlichen Fähigkeiten, Interessen und Erwartungen entspricht. Das klingt einfach, ist jedoch der Kern der Lösung – und des Problems. Es gibt immer mal wieder Kandidaten, die aus Frust über den alten Job die Schwachstellen des neuen Arbeitgebers komplett ignorieren. Am Ende landen sie als Job-Hopper in der Unzufriedenheitsfalle.

Konzentriert euch nicht nur auf die positiven Aspekte, sondern befasst euch auch mit den Nachteilen. Informiert euch über den neuen Arbeitsplatz, das Unternehmen und die Kultur. Gibt es häufige Managementwechsel oder Restrukturierungen? Was sagen Kollegen über das Klima am Arbeitsplatz? Wie sind die Aufstiegsmöglichkeiten? Wie sicher ist die neue Stelle?

Es geht nicht darum, eure Motivation zu bremsen. Doch ihr solltet euch klar sein über die Konsequenzen. Wichtig ist, sich bewusst für den nächsten Schritt zu entscheiden und die möglichen Probleme von vornherein mit zu berücksichtigen. So vermeidet ihr ein böses Erwachen.

6. Sichere dich ab
Du willst in einen fachfremden Beruf wechseln? Oder dich selbständig machen? Ohne die Unterstützung deiner Familie und deines Umfelds werden solche Pläne schwierig. Viele vergessen wie wichtig es ist, die ihnen nahestehenden Menschen an ihren Veränderungen teilhaben zu lassen und sie vor dem Jobwechsel einzuweihen. Im Verlauf ihrer Jobsuche bekommen sie dann die negativen Konsequenzen zu spüren.

Wir empfehlen euch, vorher zu klären, ob die euch vertrauten Personen hinter euch stehen und euch im Ernstfall auch unterstützen. Wer weiß schon, wie sich die berufliche Dinge entwickeln. Im Idealfall läuft alles glatt. Unsere Erfahrung zeigt jedoch, moralischer und organisatorischer – im schlimmsten Fall auch finanzieller – Rückhalt sind meistens Gold wert.

7. Beantworte ehrlich die Frage nach deiner eigenen Flexibilität
Irgendwann kommt sie: Die Frage nach der Reisebereitschaft. Klug ist, wer seine Antwort gut vorbereitet. Nicht alle von uns sind jung, ungebunden und zeitlich flexibel. Lebensphasen und Erwartungen an das eigene Zeitmanagement verändern sich. Ein Wohnortwechsel oder das Pendlerleben kommen nicht für jeden in Betracht. Wir erleben immer wieder, dass unsere Bewerber die Frage verdrängen oder die Augen ganz davor verschließen.

Mach dir klar: Wer einmal Zusagen gemacht hat, kommt so schnell nicht wieder heraus. Versprich also nicht vollmundig, dass wöchentliche Flüge kein Problem seien, wenn du es nicht tatsächlich auch so meinst. Arbeiten in der Bahn, verspätete Flüge oder frühe Telefonate im Terminal sind nicht für jeden passend. Das Frustpotenzial steigt – und der Stein für den nächsten Jobwechsel ist schon gelegt.

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