So klappt’s mit den Bewerbern: 7 Tipps, die richtigen Leute für sich zu begeistern

Bewerber müssen sich nicht mehr mit Tricks auf ein Gespräch vorbereiten, um all die anderen zu übertrumpfen. Vor allem im digitalen Bereich funktioniert der Markt inzwischen anders herum: zu wenig Bewerber, die das richtige können und zu wenig Arbeitgeber, die das richtige anbieten. Wie sichern sich Arbeitgeber die besten Köpfe?

Es wird Zeit, über die „Augenhöhe“ zwischen Arbeitgebern und Bewerben zu sprechen. Die Bittstellerei von Kandidaten ist vorbei. Denn das größte Problem sind nicht etwa schlecht vorbereitete Bewerber, sondern die begrenzte Verfügbarkeit von geeigneten Mitarbeitern mit den benötigten Fähigkeiten.

DESIGNERDOCK will den Kandidaten helfen, den für sie richtigen Arbeitgeber zu finden und Agenturen, sich die besten Mitarbeiter zu sichern. Aber womit müssen Arbeitgeber rechnen? Was sind die Strategien im Kampf um die besten Köpfe? Wir haben 7 Tipps.

1. Nicht-finanzielle Anreize verstärken.
Talentierte Bewerber sitzen oft verzweifelt vor uns und wollen raus aus dem Hamsterrad. Die Karriere zu starr, die Hierarchien zu vorgezeichnet, der Zeitdruck zu stark. Viele von ihnen fühlen sich von ihren Arbeitgebern nicht ernst genommen und gut betreut.

Das Schlimme daran ist: Sie ziehen einfach weiter. Jeder Arbeitgeber sollte deshalb den Dialog suchen, bevor die Kündigung auf dem Tisch liegt. Mehr individuelle Weiterentwicklung ermöglichen, persönliche Wünsche berücksichtigen, Auszeiten einplanen. Das motiviert weit mehr, als viel Geld auf dem Konto.

2. Spezifische Zielgruppen individuell ansprechen.
Andere Zielgruppe, andere Bedürfnisse. Was in der Werbung notwendig ist, gilt auch für das Recruiting. Jüngere Kollegen unter 30 Jahren haben andere Ansprüche als erfahrene Frauen oder junge Väter, die Wert auf eine Vereinbarkeit von Karriere und Familie legen.

Immerhin vier von zehn deutschen Unternehmen haben das erkannt: Sie wollen ihre Personalpolitik ändern, um mehr Frauen oder ältere Mitarbeiter zu rekrutieren und halten zu können. Das wird dringend Zeit: Junge Frauen sind heute technikaffiner denn je - und tendenziell besser ausgebildet als junge Männer.

3. Sich schon mal auf die Generation Z vorbereiten.
Dazu zählen Forscher Kinder und Jugendliche, die nach 2000/2001 auf die Welt gekommen sind. Diese Generation werde selbstbewusster und ruhiger, vielleicht auch ein bisschen verwöhnter, sagen Experten.

So muss ein Arbeitgeber verstehen, dass die Generation Z viel Feedback und Lob braucht, aber auch klare Vorgaben. Eine längere Arbeitszeit ist in Ordnung, aber nur dann, wenn das im Voraus abgesprochen ist. Für sie ist der Beruf nicht Selbsterfüllung und zentraler Lebensinhalt.

4. Neue Bewerbertools einsetzen und Fleißarbeiten vermeiden.
„Bitte bewerben Sie sich nur auf dieser Plattform und fügen Sie nur drei Dateien an.“ Wer von seinen Bewerbern erwartet, dass er sich einen Tag frei nimmt, um sein gesamtes Leben händisch einzutippen, überschätzt sich selbst.
Inzwischen gibt es unkomplizierte und nutzerfreundliche Bewerbungssysteme, die einem Bewerber die mühselige Arbeit ersparen. Die Daten werden in einem zentralen Personalsystem gespeichert und an die entsprechenden Ansprechpartner weitergeleitet. Interessenten können sich in einem Zug auch für verschiedene Stellen bewerben.

5. Feste Arbeitszeiten ernst nehmen.
Die Idee von den Jungen als immer verfügbare Arbeitnehmer ist eine Illusion. Spätestens die Generation Z wird andere Saiten aufziehen: Sie arbeitet sehr gerne in einem festen Rahmen, beispielsweise von 9 bis 17 Uhr. Außerhalb dieses Zeitraums aber möchte sie eher nicht an Job oder Firma denken.

Auch bei Fragen zur Teilzeit müssen Agenturen umdenken. Der größte Druck entsteht, weil die Arbeitszeitnormen auf Vollzeit Arbeitende ausgerichtet sind. Wer die persönlichen Bedürfnisse seiner Mitarbeiter ernst nehmen will, muss mehr Teilzeit anbieten. Dies sieht nicht nur Familienministerin Manuela Schwesig so. Ihr Vorstoß für eine 32-Stunden-Woche in Familienphasen trifft bei vielen Arbeitnehmern auf Zustimmung.

Habe „WorkLife-Blending“ für die Generation Y noch bestens funktioniert, versage es bei der jüngeren Generation, sagen Forscher. Das sehen auch ältere Arbeitnehmer – und sagen uns inzwischen oft, dass sie die Einstellung der Jüngeren gar nicht so schlecht finden.

6. Bitte ein Festgehalt – mit Wachstumsgarantie.
Junge Jura-Studentinnen wollen fast alle nur noch in den Staatsdienst. Auch der öffentliche Dienst wird immer beliebter: Er bietet Strukturen und Regelbeförderungen, es ist vorgeplant, wie die eigene Laufbahnentwicklung für die nächsten 30 Jahre aussieht und wie hoch das Gehalt ist. Ähnliche Gründe sprechen für die großen Unternehmen - Agenturen und kleinere Firmen haben das Nachsehen.

Boni verlieren gleichzeitig an Attraktivität. Die neue Generation der Arbeitnehmer will nicht dauernd von ihrem Chef wegen einer variablen Entlohnung bewertet werden.

7. Sich im Bewerbungsverfahren fair und zuverlässig verhalten.
Es ist schon eine Krux mit den Bewerbungsverfahren: Verlangen Arbeitgeber einerseits von ihren Bewerbern Sorgfalt und Pünktlichkeit, lassen sie umgekehrt die Chance auf eine gute Eigenpräsentation oft ungenutzt. Sie zeigen kein echtes Interesse, verlieren im Vorstellungsgespräch die Contenance oder versäumen es, gefragten Bewerbern auch alternative Angebote zu unterbreiten.
Es kommt immer häufiger vor, dass wer Bewerber lange warten lässt, vergisst abzusagen oder Stellenbeschreibungen ungenau formuliert, schnell auf der Ausschussliste von Kandidaten landet.

Was sind eure Erfahrungen als Bewerber oder auch Arbeitgeber? Wir freuen uns auf eure Anekdoten.

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