Städte-Spezial: Frankfurt im Umbruch. Ex Network-Metropole, heute Start-up Mekka!

Bis 2000 Stadt der Großagenturen, überrascht Frankfurt heute mit einer wachsenden Zahl erfolgreicher Start-ups und Boutique-Agenturen. Schuld war nicht der Bossanova, sondern der Frankfurter Flughafen: In den aufstrebenden 60-er Jahren siedelten sich in der Mainmetropole die ersten Werbeagenturen an: die großen amerikanischen Network-Agenturen hatten es darauf angelegt, die deutsche Werbeszene zu erobern - von Frankfurt aus. McCann-Erickson, Young & Rubicam, Ogilvy & Mather und viele andere prägten die Frankfurter Werbeszene rund 30 Jahre und machten die Werbung zu einem der großen Wirtschaftsfaktoren im Rhein-Main-Gebiet.

Mit dem Aufkeimen einer neuen deutschen Kreativszene, die sich vorwiegend in Hamburg und Berlin niederließ, veränderte sich die Agenturlandschaft: die großen Agenturen verloren an Momentum. Inzwischen sind es die zunehmend inhabergeführten Werbeagenturen, die den Markt in Frankfurt prägen; davon viele erstklassige Design- und Digital-Agenturen. Denn die Kundenlandschaft ist groß und vielfältig - die Wirtschaftskraft der Region ungebrochen. Neben den Millionenetats der Großbanken gibt es hier große Automobiletats (Opel, Hyundai, Kia u.a.) sowie Big Spender wie Procter & Gamble, Eckes-Granini, Nestlé oder Merck. Demgegenüber steht ein großes Angebot an exzellent ausgebildeten Werbefachkräften, die die Hochschulen im Rhein-Main-Gebiet hervorbringen. Ein gutes Fundament, auf dem die wieder in Fahrt gekommene Kreativwirtschaft aufsatteln kann.

Digital city!
Allrounder und digitale Experten sind besonders gefragt. Analog zu der Entwicklung im Agentursektor stehen jetzt nicht mehr die in Großagenturen häufig anzutreffenden "Klassik-Spezialisten" im Vordergrund, sondern die medienübergreifenden Allrounder. Kleine, schlagkräftige Agenturen bevorzugen in der Regel vielseitig aufgestellte Fachkräfte: AD's, die Projekte nicht nur gestalten, sondern bis zur Ausführung begleiten. Kundenberater, die das gesamte 360 Grad-Spektrum abdecken. Online-AD's mit Frontend- oder UX-Kenntnissen. Besonders händeringend gesucht werden z.Zt. Online-Spezialisten wie Screendesigner, Online-Kundenberater, Online-Konzeptioner und Informationsarchitekten, Social Media-Profis. Darüber hinaus gibt es eine Renaissance im Bereich Text. Hier werden in letzter Zeit besonders viele Fachkräfte eingestellt, aber auch hier wird Wert gelegt auf gute Erfahrungen im digitalen Bereich und zündende Ideen, die medienübergreifend funktionieren.

Wo sonst...

... gibt es Gartenlokale, in denen Trader über ihre Boni philosophieren und Altlinke über ihre Rente?

Die Skyline von Frankfurt ist kleiner als die von New York. Aber nicht weniger interessant! Und so kommt bei Neulingen, die zum ersten Mal in Frankfurt sind, schnell internationales Flair auf. Mag der eine oder andere Berlin oder Hamburg den Vorzug geben, weil die Stadt so "cool" ist, und nur wegen des Jobs nach Frankfurt kommen. Schnell stellt jener dann aber fest, dass es hier nicht nur super Karrieremöglichkeiten gibt, sondern dass man hier auch wunderbar leben kann. Hier sind ein paar Faktoren, die Freude machen:

- wunderschöne Skyline, viele preisgekrönte, architektonische Schönheiten
- das Mainufer, besonders im Frühling und Sommer ein lebendiger und eifrig genutzter Szene-Treffpunkt
- ein idyllischer, riesiger Stadtwald, der größte der Republik (Paradies für Läufer)
- schöne Stadtteile wie das Nordend, Sachsenhausen, Westend
- ein riesiges und bezahlbares Kulturangebot (keine Stadt in Deutschland gibt pro Kopf so viel Geld für Kultur aus wie Frankfurt): preisgekrönte Oper, ein gefeiertes Schauspielhaus, viele kleine, freie Theater und Kabaretts, das Museumsufer
- zahlreiche Events und Happenings wie die "Luminale" (großes Beleuchtungs-Happening im ganzen Stadtgebiet), das gerade stattfindende "Grüne-Sauce-Festival", die "Nacht des Bahnhofsviertels" (Stadtteil-Special mit vielen interessanten, manchmal schrägen Point-of-Interests und Rahmenprogramm), usw.
- eine lebendige, offene und engagierte Szene (bildende Kunst, Musik, Tanz, Werbung)
- internationales Flair (East meets West, Banker aus der ganzen Welt)
- urige Apfelwein-Kneipen mit kommunikativer Atmosphäre

Frankfurt ist eine offene, ehrliche Stadt. Eine Stadt der Gegensätze; Skyline auf der einen Seite, Ebbelwoikneipen auf der anderen. Hier philosophieren Trader über ihre Boni, Altlinke über ihre Rente und am Schluss prosten sie sich zu. Frankfurt ist klar, offen, witzig, skurril, am Puls der Zeit. Und für Werber, Designer und Online-Cracks? Gibt es ausgezeichnete Karrieremöglichkeiten.

Kommentare (0)

Keine Kommentare gefunden!

Neuen Kommentar schreiben

Apply to DESIGNERDOCK!

Abonnieren Sie unseren Newsletter

WIR FREUEN UNS VON DIR
ZU HÖREN!

Kontaktiere uns ganz einfach über unsere Formulare, per E-Mail oder einen Anruf.