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Stille deinen Wissensdurst – Weiterbildungsideen (auch) über den Designtellerrand hinaus

Ob Corona oder Sommerloch, ein Mehr an Zeit kann man mit Seminaren und Weiterbildungen clever nutzen. Petra Graef vom Designerdock-Standort München hat Ideen gesammelt, die euch weiterbringen – von Programmieren bis Graphic Recording.

Der gewohnte Tagesablauf vieler Menschen wurde in den letzten Monaten ordentlich durcheinander gewirbelt. Manche konnten sich in den ersten Corona-Krisenmonaten vor neuen Aufgaben kaum retten, andere hatten plötzlich mehr Zeit. Und auch jetzt sind längst noch nicht alle wieder an ihren Schreibtisch zurückgekehrt. Die Krise verunsichert, bietet aber auch die Chance für neues. Neue Perspektiven ausloten, sich neues Wissen aneignen, das können Kreative jetzt tun. Von frischen Impulsen via Ted-Talks und MOOCs (Massive Open Online Courses) über Workshops und Webinare bei Bildungsträgern, Volkshochschulen und Verbänden bis hin zu mehrmonatigen Kursen an Akademien und Hochschulen, es gibt viele Möglichkeiten sich weiterzubilden – und viele spannende Bereiche.

Coding und Data

Die Digitalisierung krempelt auch die Kreativbranche um. In vielen neuen Jobs vom Creative Technologist bis zur Produktdesigner*in digital sind ein technisches Verständnis und Programmier-Skills inzwischen unabdingbar. Talentierte Programmierer*innen und Data Scientists werden weltweit händeringend gesucht. Und auch, wenn man nicht gleich die Profession wechseln möchte, eröffnen ein paar Coding-Kenntnisse eine neue Welt. Ruby, Python, HTML und CSS verstehen und beherrschen lernen kann man als Laie zum Beispiel in offenen Coding-Workshops, in denen Technologie-Enthusiasten ihr Wissen in regelmäßigen Meetups teilen. In Berlin und Leipzig ist zum Beispiel die Open Tech School eine Anlaufstelle.

Wer gleich richtig einsteigen will, kann in einem sogenannten Coding-Bootcamp in neun intensiven Wochen eine Ausbildung in Webentwicklung oder Data Science absolvieren. Die Bootcamps können bei manchen Anbietern auch mit einem Bildungsgutschein der Bundesagentur für Arbeit finanziert werden.

Von (visueller) Kommunikation bis (Online-)Moderation

Hierarchien bröckeln und in immer mehr Unternehmen sind die Mitarbeiter*innen an der Lösung von Problemen und der Entwicklung von neuen Geschäftsfeldern beteiligt. In einer zunehmend agilen Arbeitswelt sind ausgeprägte Kommunikationsfähigkeiten eine Schlüsselkompetenz. Die eigenen Redemuster reflektieren und respektvoll und wertschätzend kommunizieren, das kann man lernen. Das Konzept Gewaltfreie Kommunikation des Psychologen Marschall B. Rosenberg setzt auf Empathie und das Erkennen und Wahren von Bedürfnissen. Es wird u. a. an Volkshochschulen in mehrtägigen Seminaren gelehrt und ist in vielen Fällen auch als Bildungsurlaub anerkannt.

Auch mit der Meetingkultur steht und fällt die Zusammenarbeit in ständig wechselnden Teams und Projekten. Denn Meetings, die zu spät beginnen, in denen die Teilnehmer*innen unvorbereitet zusammenkommen oder viel sagen, aber nichts entscheiden, sind für viele Menschen ein Ärgernis. Wer Meetings professionell leiten können möchte, für den ist ein Moderationsworkshop das Richtige. Hier lernt man, Meetings mit erprobten Techniken ergebnisorientiert zu moderieren und alle Teilnehmer*innen am Prozess zu beteiligen. 

Seit Corona finden viele Meetings digital statt und auch hybride Formate, in denen Teilnehmer*innen anwesend und online zugeschaltet sind, werden uns noch eine Weile begleiten. Spezielle Workshops zu virtueller Moderation zeigen, wie Onlinemeetings gelingen.

Manchmal sagt ein Bild mehr als 1000 Worte. Mit dem Graphic Recording werden komplexe Begriffe und Zusammenhänge durch Scribbles und Icons visualisiert und kommuniziert. Das erleichtert nicht nur im Workshop am Whiteboard, sondern auch in Dokumentationen oder Protokollen das Verständnis. Fürs Graphic Recording muss man kein*e Superkünstler*in sein, es gibt auch Workshops für Laien.

Wissen weitergeben

Neue Programme, neue Geräte, neue Kanäle, neue Tools verändern immer wieder, wie wir arbeiten, kommunizieren, leben. Die Erfahrung, dass das, was man gerade weiß, morgen schon veraltet sein kann, gehört zum Leben in der Wissensgesellschaft. Weil sich nicht jede*r in alles einarbeiten und alles wissen kann, sind wir verstärkt darauf angewiesen, voneinander zu lernen. Wie wichtig das Thema Wissensweitergabe auch für Unternehmen ist, rückt vielerorts erst allmählich ins Bewusstsein. Denn Unternehmen profitieren in hohem Maße von Wissen, dass in keinem Buch, dafür aber in den Köpfen der Mitarbeiter*innen steckt. Wenn Teammitglieder den Job wechseln oder in Rente gehen, geht häufig auch Know-how verloren. Und wenn Mitarbeiter*innen Expertenwissen mitbringen oder sich in einer Fortbildung angeeignet haben, ist eine wichtige Frage, wie der Wissenstransfer ins Unternehmen gelingen kann.

Wie man Wissen methodisch abwechslungsreich und effektiv weitergibt, kann man zum Beispiel in einer Train the Trainer-Weiterbildung lernen. Ein mehrtägiges Seminar lohnt sich für alle, die einen Workshop entwickeln wollen oder sich für betriebliches Wissensmanagement interessieren.

Kreativität und Design

Viele haben hin und wieder Lust, aus der eigenen Profession auszubrechen und sich in einem anderen Bereich auszutesten. Workshops und Kurse zum Beispiel in Fotografie, Animation oder Upcycling können beflügeln und bereichern. 

Neue, hoch professionelle Ideen verspricht das Design Thinking: Kreativitätsmethode und iterativer Innovationsprozess zugleich, welcher die Nutzer*innen in den Mittelpunkt stellt. Viele Unternehmen, Agenturen und Großkonzernen arbeiten erfolgreich mit Design Thinking, um komplexe Probleme zu lösen und neue Produkte oder Dienstleistungen zu entwickeln. Und auch der ADC bietet Kreativen in seinen Seminaren und Webinaren neue Impulse – Vom Texten für Kampagnen bis zum Umgang mit Shitstorms in der Werbung.

Eine neue Sprache lernen

Last but not least – der Klassiker. Sprachen sind wahre Türöffner, sie erleichtern, andere Menschen oder eine andere Kultur kennenzulernen. Sie fördern das Selbstbewusstsein und bringen berufliche Vorteile. Und als wäre das nicht schon genug, wirkt sich das Erlernen und Trainieren einer Sprache in jedem Alter überaus positiv auf das Gehirn aus. Beim Sprachenlernen werden die exekutiven Fähigkeiten gefördert. Wir werden konzentrierter und fokussierter. Diese Fähigkeiten sind besonders wichtig, um Aufgaben erfolgreich bewältigen zu können. Wer heute einen Sprachkurs besucht, paukt nicht mehr nur Vokabeln. Ein guter Sprachkurs greift auf gehirn-gerechte Lernmethoden zurück und bietet seinen Schüler*innen viele Anlässe zum Sprechen und Austauschen. Viele Sprachkurse, von der Volkshochschule bis zur privaten Sprachschule, finden derzeit online in virtuellen Klassenzimmern statt.

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