by Deborah, DESIGNERDOCK Berlin

TEN ist NET. Als #DigitalerBerater auf der #rpTEN

Berlin. STATION. Montag Morgen, auf der re:publica 2016. Der Blogger-Treff ist erwachsen geworden: 400 Stunden Programm, 770 Sprecherinnen auf 17 Bühnen mit aktuellen Inhalten wie der Flüchtlingskrise (re:fugee) aber auch re:publica Evergreens wie digitale Transformation, Netzpolitik, Hate Speech, Electronic Music und Digitale Bildung. #rpTEN bietet etwas für jeden, den altbewährten Netzaktivisten wie auch den Social-Media Manager des Großkonzerns.

Sascha Lobo’s einfache wie treffende Erklärung für die Professionalisierung bzw. Generalisierung des ehedem eigensinnigen Bloggertreffens scheint mir auf anhieb auf den Punkt: „ (…)Das Digitale hat sich von einer Subkultur hin zu einer gesamtgesellschaftlich relevanten Kultur entwickelt“ (Quelle: TAZ Interview mit Lobo). Und so finde auch ich mich wieder auf der #rpTEN. Ein Digitaler, der sich keines Wegs der engagierten netzpolitischen Gruppierung zuordnet, den allerdings die weit gefächerten Themen ebenso interessieren wie tangieren.

Zu Anfang erschlägt mich das Programm ein wenig. Wo ist welche Bühne? Welcher Vortrag ist spannender? Wo komme ich noch rein, was ist mir zu kommerziell, was zu zäh? Latent orientierungslos lande ich in der Opening Keynote und bin in kürzester Zeit in ein Gespräch über #Digitalangst, #Metadaten und Non-Existente-Privatsphäre der Zukunft verstrickt. Derweil auf der Bühne: ein düsteres Zukunftsszenario der Vernetzung der Weltbevölkerung bis 2025 - globale willkürliche Überwachung anstelle von globaler Chancengleichheit für alle. Die armen Länder dieser Welt werden per „Datastrip-mining“ noch mehr ausgebeutet als je zuvor. Für re:publica Freunde der ersten Stunde und den Großteil der international angehauchten Netzkultur ein Thema von altbewährter Aktualität. Für mich, den Designlastigen-Digitalaffinen-Nichtsoziologen der perfekte Einstieg in drei Tage Vortragsmarathon der digitalen Elite. Wenige Stunden später schaffe ich es leider nicht Edward Snowden per Live-Schalte über seine zähen Verhandlungen mit der westlichen Welt referieren zu sehen, da ich Nummer 701 von 700 Zuhörern in einem für 400 Personen ausgelegten Raum bin und vor verschlossener Tür stehe. Als hätte es die Veranstalter überrascht, dass Snowden noch immer den Rockstar der Digitaldenker verkörpert, fand das Panel auf einer der eher kleineren Bühnen der Media Convention statt.

So ziehe ich weiter und finde Spannendes zum Thema Physical Computing, Internet of Things,  3D Print und Future-Incar -Experience. Eine interessante praktische und haptische Experience, nach dem reichhaltigen philosophisch, theoretischen und sozialpolitischen Input.

Nach 72 Stunden #rpTEN, gefühlten 30 Lattes und 20 Kilometer Laufwegen zwischen den Bühnen ziehe ich erschöpft doch erfrischend inspiriert Resümee:

* Danke danke danke #rpTEN.
* Danke Greenpeace und diskussionsfreudige Sitznachbarn im Publikum, die ihr mich ganz im Sinne der #rpTransparenz über das viel diskutierte TTIP Freihandelsabkommen auf den neusten Stand gebracht habt.
* Gelebte Transparenz im analogen Raum ist beglückend bereichernd aber auch hochgradig verwirrend.

* Und mein persönliches Fazit der #rpTEN: „You already have zero privacy. Get over it“. Oder vielleicht lösche ich auch einfach meinen Facebook-Account :)

PS: Für alle, die es dieses Jahr nicht auf die re:publica geschafft haben, hier alle Talks auf dem offiziellen re:publica Youtube Kanal.

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