Vom Nettonationalglück, vom Bruttoinlandsprodukt und davon, was euch glücklich macht!
Glückswochen, Glückstee und Glücksmüsli, Dosen voller Glückskleesamen und eine Backmischung für Glücksbrot. Schömberg im Schwarzwald hat sich das Glück seiner Bewohner wortwörtlich auf die Fahne geschrieben. Der Ort darf sich offiziell Deutschlands einzige Glücksgemeinde nennen. Sogar in der Schule gibt es das Unterrichtsfach Glück. Was ist da los im Schwarzwald?
Vorbild für das allumfassende Glück ist das 7000 km entfernte Königreich Bhutan. Dort ist das Glück gesetzlich verankert. In Bhutan gilt als glücksgefährdet, wer mehr als 7 Stunden arbeitet und weniger als 8 Stunden schläft: Gemessen wird am Glücksindex.
Glück in Deutschland - wie, wo, was?
Neben Gesundheit und unserem sozialen Umfeld spielt der Arbeitsplatz eine wichtige Rolle. Genauer geht es um den Arbeitsinhalt, die Sicherheit des Einkommens und ein nettes Kollegenumfeld. Führungsansprüche sind den meisten eher unwichtig, nur Führungskräfte empfinden dies als relevant. Unglücklich machen uns Stress, ein zu gering empfundenes Einkommen, mangelnde Aufstiegsmöglichkeiten. Ähnliche Ergebnisse hat auch unsere kürzlich durchgeführte Umfrage unter Kreativen ergeben.
Glück mit der Arbeit - wer, wieso, wieviel?
Arbeitslosigkeit vermindert die Lebenszufriedenheit. Für 90 Prozent der Berufstätigen ist der Beruf sehr bzw. ziemlich wichtig. 57 Prozent der berufstätigen Männer wie Frauen bemühen sich bei ihrer Arbeit, immer ihr Bestes zu geben, lediglich 12 Prozent arbeiten nur, um Geld zu verdienen.
Berufstätige wünschen sich vor allem eine Arbeit, die Spaß macht, abwechslungsreich ist und den eigenen Fähigkeiten entspricht. Der Arbeitsplatz soll sicher und gut entlohnt sein. Die Menschen suchen in ihrer Arbeit Freude und Sinn und haben hohe Erwartungen an ihren Beruf. Gemessen daran ist die Arbeitszufriedenheit bemerkenswert groß. Für die Mehrzahl ist das, was sie vom Beruf erwartet, erfüllt: 76 Prozent macht ihre Arbeit Spaß, 70 Prozent empfinden sie als abwechslungsreich und fordernd.
Die Kehrseite? Lediglich 56 Prozent können Familie und Beruf vereinbaren. Nur die Hälfte derjenigen, denen flexible Arbeitszeiten besonders wichtig sind, finden sie in ihrem Beruf auch tatsächlich vor. Nur knapp jeder Zweite findet den Entscheidungsspielraum vor, den er sich wünscht. Besonders unzufrieden sind die Berufstätigen mit der Entlohnung, mit den Aufstiegsmöglichkeiten und den wachsenden Arbeitsdruck. Immerhin 28 Prozent aller Berufstätigen fühlen sich beruflich überfordert.
Bemerkenswert ist, dass es keineswegs in erster Linie von der Zufriedenheit mit der Honorierung, guten Aufstiegsmöglichkeiten oder von weniger Stress abhängt, ob jemand mit seiner Arbeit zufrieden oder unzufrieden ist. Ausschlaggebend sind vielmehr die Anerkennung der eigenen Leistung, dass die Arbeit Spaß macht und den eigenen Fähigkeiten entspricht, große Entscheidungsfreiheit, nette Kollegen und Mitarbeiter und ein sicherer Arbeitsplatz.
Fazit: Mit Bhutan können wir uns vielleicht vergleichen, aber halbwegs glücklich sind wir trotzdem.
Auf Anregungen, wie ihr euer Brutto- oder Nettoglück steigert, freuen wir uns!
Quellen: Welt.de, Gluecksatlas.de
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