Was dich nach der Elternzeit erwartet – 7 Empfehlungen für einen gelungenen Jobeinstieg

Wer nach der Elternzeit wieder in den Job einsteigt, muss erstmal seinen Platz finden und mehr überzeugen als die Konkurrenz. Vorurteile gibt es viele: „Frauen machen es sich in der Elternzeit bequem“ über „die Kollegen müssen alles ausbaden“ bis hin zu „Mütter sind immer gestresst und erzählen dauernd von ihren Kindern“. Die Zeiten sind vorbei. Es geht auch anders.

Um es vorneweg zu sagen: Es wird nicht einfach. Was vor der Elternzeit flexibler war, bringt jetzt mehr Logistik mit sich. Wer früher Vollzeit stemmen konnte, muss jetzt lange überlegen wie er die Meetings am Abend schafft. Wer als kinderloser Berufseinsteiger rasch einen Job fand, muss jetzt vielleicht zwanzig Bewerbungen schreiben. Doch bei allem Widerstand, bei allen Problemen: Der Arbeitsmarkt ist entspannt – und freut sich über gut qualifiziertes Personal. 

Allen Bewerbern gemeinsam ist in der Regel der hohe Stellenwert der Familie. Und der Wunsch nach einem passenden und erfüllenden Job. Wie bekomme ich den? Und wie gehe ich nach der Elternzeit bei der Jobsuche vor?

Empfehlung Nummer 1: Der wichtigste Punkt ist deine eigene Qualifikation. Sie ist das Zentrum deiner Jobsuche und der Grund, warum dich jemand einstellt oder nicht. Auch beim Zeitmanagement kannst du punkten. Inzwischen wissen die meisten Arbeitgeber, dass Mütter oder Väter oft effizienter arbeiten als junge Einsteiger. Wir empfehlen: Rede deine vorher gesammelte Berufserfahrung nicht klein. Führe offensiv aus, wie dein Tätigkeitsprofil und dein Verantwortungsbereich im alten Job ausgesehen haben. Sprich über dein Haben-Konto und nicht über Hindernisse. 

Empfehlung Nummer 2: Direkt nach der Elternzeit kommt oft die Frage auf, ob du fachlich auf dem aktuellen Stand bist. Auch deine Belastbarkeit im Job zweifelt der ein oder andere an. Wir empfehlen dir: Zeige aktiv im Gespräch, wie gut du dich mit den aktuellen Themen deiner Branche auskennst. Vielleicht hast du sogar eine Fortbildung absolviert oder an Webinaren teilgenommen. Damit beweist du, wie stark du dich für deinen Job einsetzt und dass du auch in der Elternzeit auf dem Laufenden geblieben bist. 

Empfehlung Nummer 3: Beantworte Fragen nach deinen Kindern sachlich und in angemessener Kürze. Sicher, Kinder können Thema sein – aber sie sollten das Gespräch nicht dominieren. Es geht nicht darum, wie alt der Nachwuchs ist, was du in deiner Elternzeit gemacht hast oder wie du die Betreuung organisierst. Am Ende siegen deine Berufserfahrung, dein Portfolio, deine Weiterbildung und Qualifikation. 

Empfehlung Nummer 4: Von vornherein Teilzeit als Ausgangspunkt zu nehmen, gestaltet die Jobsuche schwierig. Selbst wenn du von einer Teilzeitstelle träumst: Die Realität des Arbeitsmarkts gibt das leider nicht immer her. Dies muss kein Manko sein. Bei einem tollen Job kann es sich auszahlen, Vollzeit einzusteigen und zu einem späteren Zeitpunkt auf Teilzeit zu verringern. Bei einem größeren Unternehmen ab 15 Mitarbeitern besteht nach sechs Monaten sogar ein Anspruch auf Teilzeit. 

Empfehlung Nummer 5: Falls es dir möglich ist, konzentriere dich vor deiner Elternzeit auf ein stabiles Arbeitsverhältnis. Wir raten dir, nicht gerade vor einer Schwangerschaft den Arbeitgeber zu wechseln. Besser ist es, aus einer langen Arbeitsbeziehung heraus in die Elternzeit zu gehen. Der Wiedereinstieg fällt in der Regel leichter: Wer sich bereits unentbehrlich gemacht hat, kann anschließend in seinem Team leichter einen für sich passenden Kontext formen. Die Teilzeit-Falle soll bald Geschichte sein, das Rückkehrrecht in Vollzeit liegt im Gesetzesentwurf vor. Dieser neue Entwurf sieht ein gesetzliches Recht auf Rückkehr von Teilzeit in Vollzeit vor. Bisher besteht das Problem, dass Mütter oft in Teilzeit gehen, später dann aber nicht mehr aufstocken dürfen und in der Teilzeit-Falle stecken bleiben. Das neue Gesetz sieht nun einen Anspruch auf befristete Teilzeit vor.

Empfehlung Nummer 6: Frage bei deinem zukünftigen Arbeitgeber nach flexiblen Arbeitsmodellen und nutze die Möglichkeiten Remote zu arbeiten. Immer öfter bieten Unternehmen und Agenturen Varianten zum normalen Achtstundentag. Denkbar sind beispielsweise Pausen zur Kinderbetreuung, Homeoffice am Abend oder ein Arbeitsbeginn und -ende jenseits bisher geltender Regeln. Neue Technologien werden das ortsunabhängige Arbeiten weiter verstärken. Wir sehen hier positive Tendenzen.

Empfehlung Nummer 7: Die Kinder erwähnen oder nicht? Den eigentlichen Familienstand sowie Kinder musst du in deiner Bewerbung nicht sofort nennen. Wir empfehlen dir: Verschweige deine Auszeit nicht, aber mache sie nicht größer als sie ist. Steh zu deiner Entscheidung und pack die neue Jobsuche mit ganzem Herzen an. Wir bei Designerdock haben alle sehr viel Erfahrung mit Teilzeitpositionen bei unseren eigenen Mitarbeitern und sind rundum zufrieden.

Auslöser für diesen Blogbeitrag ist die aktuelle Diskussion: "Warum wir mehr Mütter in Agenturen brauchen", ein Beitrag von Alex Krapp, GF der Digitalagentur Soulsurf in München, den wir sehr gut und wichtig finden.

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