Was ist eigentlich dein Job, Chef?

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Führung ist harte Arbeit. Führung ist fordernd und unwägbar – voll mit Bürokratie, Routine und sinnlosen Meetings.  Brand Eins geht sogar so weit und nennt es einen „Scheißjob“. Kein Wunder, dass ihn keiner mehr machen will?

Führung ist Vision. Führung ist Scheitern. Und Führung ist vor allem anstrengend. Junge Mitarbeiter, die neue Forderungen stellen, Wettbewerber, die aus dem Boden schießen, Regelwerke, die eingehalten werden müssen. Ein Chef ist Dienstleister für sein Team und organisiert dessen Arbeitsleben.

 

Die Zweifel am Sinn von Führung wachsen.

Doch immer weniger Menschen haben Lust auf den Chefposten. Manche stellen Hierarchien sogar ganz in Frage. Andere setzen auf ordnendes Chaos. Gemeinsam haben alle die Erkenntnis: Eine Firma überlebt nur, wenn jeder Einzelne mitdenkt und Verantwortung übernimmt.

Die Leute wollen heute weitgehend selbst entscheiden.

Ein Chef sollte Verantwortung delegieren. Ein Team bekommt mehr Lust an eigenständiger Arbeit, je klarer ein Chef seine Erwartungen und Ziele kommuniziert. Jeder kennt seinen Bereich und seinen Spielraum. Der Chef geht aus dem Weg und vermeidet, alles kontrollieren zu wollen.

„Führen heißt, das Unentscheidbare zu entscheiden“, sagt der Systemforscher Heinz von Förster. Weg vom Plan, hin zu Problemlösung. Je schneller und klarer, desto besser. So nennt man Führungskräfte inzwischen gerne auch Entscheider.

Die neuen Chefs wollen spielend führen statt regieren.

Die junge Generation hat andere Erwartungen: Was sie einigt ist der Wunsch nach Veränderung. Radikale schaffen die Hierarchien ganz ab. Andere haben noch eine auf dem Papier, aber so richtig hält sich keiner dran.

Manche erlauben ihren Mitarbeitern sogar, soviel Urlaub zu nehmen wie sie brauchen. Oder sie versuchen es mit Mystery Lunches und einem Wake-up-Dance. Allen ist eines gemeinsam: Sie wollen ihren Mitarbeitern das Gefühl geben, nicht nur ein kleines Rädchen zu sein, sondern echten Einfluss auf den Unternehmenserfolg zu haben.

Gute Chefs wollen aus Menschen mehr machen, als diese sich selbst zutrauen.

Ehrliches und echtes Feedback muss ein guter Chef nicht nur geben, sondern auch annehmen können. Wichtiger als Erklärungen sind die richtigen Fragen. Vorgesetzte sollten auf die ihnen anvertrauten Menschen zugehen. Gute Chefs sind aufgeschlossen, wenden Zeit auf, um ihre Mitarbeiter kennenzulernen.

Kommunikation ist das Kerngeschäft des Führens. Ein Chef müsse heute vor allem coachen und Selbstorganisation fördern, sagt der Digitalphilosoph Gunter Dueck. Er muss die Lebensqualität anderer verbessern und dafür sorgen, dass es ihnen gut geht. Er hilft voran. Dazu braucht man Menschen mit Charakter, die sich und andere mögen.

„Wer führen will, muss Menschen lieben“

Die moderne Managementberatung hat diesen Leitgedanken längst zum Einmaleins der Personalführung hinzuaddiert. Denn Menschenführung hat etwas mit dem Herzen zu tun. Und sie basiert auf einem klugen Verstand.

Die Leitlinie für richtiges Führen ist einfach: Finde die Richtigen, vertrau ihnen, fordere sie heraus, rede oft mit ihnen, bezahle sie fair. Führung darf nicht beherrschen – sie muss ermöglichen. Wer Führung so versteht, wird sehen: Es ist kein Scheißjob. Sondern Erlebnis, Chance und Selbstverwirklichung.

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