Wie wichtig sind Feel Good Manager in der Kreativbranche?

Feel Good Manager, der Wohlfühl-Manager: das klingt ein bisschen nach Pausenclown, der für gute Stimmung in der Mittagspause sorgt, den Mitarbeitern Obst bereitstellt und hin und wieder ein Firmenfest organisiert. Was auf den ersten Blick lustig klingt, ist für Unternehmen mehr als nur Bespaßung der Mitarbeiter. Ein Feel Good Manager vermittelt Unternehmenswerte und steht für eine bewusst gepflegte und glaubhafte Unternehmenskultur. 

Zufriedene Mitarbeiter sind erfolgreicher
Mitarbeiter, die sich wohl fühlen, sind auch bereit mehr zu leisten. Diese Binsenweisheit nehmen auch zunehmend Unternehmen ernst. Studien belegen nämlich, dass Unternehmen mit zufriedenen und stark engagierten Mitarbeitern ein größeres Umsatzwachstum haben, als Unternehmen mit weniger zufriedenen und weniger engagierten Mitarbeitern. „Unternehmenswerte, die bewusst gepflegt werden, ist ein Aspekt auf dem Arbeitsmarkt, der immer wichtiger wird. Feel Good Manager spielen dabei sicher eine größer werdende Rolle“, sagt Robert Mende, Geschäftsführer und Personalberater DESIGNERDOCK Hamburg. Social Networks und Plattformen, wie kununu machen Unternehmenskulturen immer transparenter und zwingen Unternehmen sich dieser Frage zu stellen. Bewerber stellen heutzutage ganz selbstbewusst Fragen im Bewerbungsgespräch, wie „Nennen Sie mir drei Gründe, warum ich bei Ihnen anfangen soll?!“ Viele Fachkräfte wollen mittlerweile in Unternehmen arbeiten, in denen ein freundliches Miteinander herrscht, wo sie sich wohlfühlen und die Arbeit gleichzeitig Spaß macht. Unzufriedenheit am Arbeitsplatz wirkt sich auf die Leistung der Mitarbeiter aus. Immer weniger Arbeitnehmer wollen das hinnehmen.

Theorie und Praxis
Ein Feel Good Manager ist viel mehr, als nur jemand, der für gute Stimmung in einem Unternehmen sorgt. Er vermittelt Werte, wie Arbeitskultur und Arbeitsatmosphäre, unterstützt Mitarbeiter bei Konfliktgesprächen und ist auch eine Schnittstelle zwischen den Mitarbeitern und den Verantwortlichen der verschiedenen Fachbereiche. „Ich persönlich mag den Namen Feel Good Manager nicht, weil man sofort an Teilzeit-Sekretärinnen denkt, die Obstkörbe befüllen und Fitnessstudio Rabatte aushandeln. Das wird dem Ganzen nicht gerecht, denn es geht vielmehr um Begriffe, wie Unternehmenskultur, Corporate Identity und Corporate Behaviour“, so Robert Mende. Glaubt man also der Theorie, sollte jedes Unternehmen unbedingt einen Feel Good Manager einstellen. Die Vorteile liegen auf der Hand: engagierte Mitarbeiter, eine niedrige Fluktuation, mehr Empfehlungen, mehr Bewerber, mehr Innovation und höhere Kundenzufriedenheit. Ulrike Schwarzenberg, Geschäftsführerin und Personalberaterin DESIGNERDOCK Frankfurt sieht das Ganze etwas kritischer: „In der Theorie ist ein Feel Good Manager eine feine Sache, aber in der Praxis kaum umsetzbar, vor allem nicht für Agenturen. Gerade in Zeiten sinkender Margen und gestiegenen Konkurrenzdrucks haben Werbeagenturen erst einmal andere Prioritäten.“ Ob das Ganze nur ein vorüberziehender Trend aus dem Silicon Valley ist, wird sich zeigen. Zumindest zeigt die öffentliche Diskussion, dass dieses Thema bedeutend ist. 

Wie ist eure Meinung: Welche Zukunft hat der Beruf Feel Good Manager in Unternehmen?

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